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Politik

Türkei bestellt 1,9 Mio. Tränengaskanister aus Südkorea – AI will es verhindern

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Südkorea soll demnächst 1,9 Mio. Tränengaskanister in die Türkei zu exportieren. Amnesty International hat eine Petition an Südkoreas Botschafter in Ankara gerichtet, um die Lieferung zu verhindern.

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Amnesty International hat eine Petition an Südkoreas Botschafter in Ankara gerichtet. Südkorea soll demnächst Tränengas-Kanister in die Türkei liefern.
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Amnesty International hat eine Petition via change.org gestartet, deren Ziel es ist, Südkorea davon abzubringen, 1,9 Mio. Tränengaskanister in die Türkei zu exportieren. Die Kampagne „Sendet Euer Gas nicht zu uns“ geht davon aus, dass die Lieferung der Kanister jüngst für Mitte Januar anvisiert worden ist.

„Die Türkei weist eine schlimme Bilanz des Missbrauchs von Tränengas in Demonstrationen auf und feuert Gasbomben direkt auf Protestierende“, behaupten die Organisatoren der Kampagne, die sich an den südkoreanischen Botschafter in Ankara, Yunsoo Cho, wenden.

„Wir haben während der Proteste im Gezi-Park im Sommer 2013 gesehen, wie Sicherheitskräfte Tränengas benutzt haben, in einer exzessiven und willkürlichen Form der Gewaltanwendung, die zum Teil auch zu Todesfällen geführt hat“, äußerte der Türkei-Direktor für Amnesty International, Murat Çekiç, in einer Erklärung.

Tränengas fällt unter Abkommen von Wassenaar

„Als Verteidiger von Menschenrechten appellieren wir an die Verantwortlichen in der Koreanischen Republik, die Mitgliedsstaat des Abkommens von Wassenaar ist, damit aufzuhören, solche Waffen an die Türkei zu liefern. Keine verantwortungsvolle Regierung sollte die Türkei mit solchen Waffen ausstatten, die verwendet werden können, um friedliche Demonstranten anzugreifen, bis die notwendigen Bedingungen erfüllt sind“, heißt es in dem Aufruf, den auch noch weitere NGOs mit unterfertigt haben.

Das Abkommen von Wassenaar wurde 1996 in der niederländischen Stadt unterzeichnet, um zu regionaler und internationaler Sicherheit und Stabilität beizutragen. Es sieht vor Transparenz und größeres Verantwortungsbewusstsein beim Transfer konventioneller Waffen und militärisch und zivil nutzbarer Güter und Technologien zu fördern. Ziel des Abkommen sei es unter anderem, destabilisierende Anhäufungen dieser Güter zu verhindern.

Eine Reihe vor allem junger Demonstranten wurde im Zusammenhang mit den Gezi-Krawallen getötet oder schwer verletzt, darunter der 15-jährige Berkin Elvan, der nach 269 Tagen im Koma im März des Vorjahres starb.