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Gesellschaft

2023 wird die Türkei zu den Ländern mit der „ältesten Bevölkerung“ gehören

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Lange Zeit trug ein intaktes Bevölkerungswachstum zum wirtschaftlichen Aufstieg der Türkei bei. Mittlerweile jedoch bricht der Bevölkerungspyramide zunehmend das Fundament weg. Der Türkei drohen europäische Verhältnisse. (Foto: dpa)

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Lange Zeit trug ein intaktes Bevölkerungswachstum zum Aufstieg der Türkei bei. Mittlerweile bricht der Bevölkerungspyramide zunehmend das Fundament weg.
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Der 2013 vom Institut für Statistiken der Türkei (TÜIK) herausgegebenen Studie „Ältere Menschen in der Statistik“ zufolge betrug der Anteil der älteren Menschen in der Türkei (65 oder älter) im Jahr 2013 lediglich 7,7%. Schätzungen zufolge werde dieser Anteil im Jahr 2023 jedoch bereits 10,2%; im Jahr 2050 schon 20,8% und 2075 nicht weniger als 27,7% betragen. Jene drei Länder, welche bereits 2012 den höchsten Anteil an älteren Menschen an der Bevölkerung hatten, waren Japan mit 24,4%; Deutschland mit 21,1% und Italien mit 20,8%. In der gleichen Kategorie befand sich die Türkei 2012 auf Platz 91. Den Bevölkerungsprognosen zufolge werde die Türkei aber bereits im Jahr 2023 unter den Ländern mit einer „sehr alten Durchschnittsbevölkerung“ Platz nehmen.

Wachstumsrate der älteren Menschen in der Bevölkerung

Die Anzahl der älteren Menschen in der Türkei nimmt im Vergleich zu der Anzahl der anderen Altersgruppen mit einer hohen Geschwindigkeit zu. 2013 betrug die Wachstumsrate der Gesamtbevölkerung der Türkei 13,7 pro Tausend, wobei die Wachstumsrate der älteren Menschen in der Bevölkerung im gleichen Jahr fast dreimal so hoch lag, nämlich bei 36,2 pro Tausend.

Das Geschlechterverhältnis innerhalb der Gesamtbevölkerung lag 2013 bei 100,7. Das Verhältnis der älteren Menschen im gleichen Jahr und in der gleichen Rubrik lag bei 76,9. Mit anderen Worten 100 Frauen im Alter von 65 oder älter stehen 76,9 Männer gegenüber.

Die Anzahl der nie verheirateten Älteren hat zugenommen

Wenn man den gesetzlichen Familienstand der älteren Menschen genauer analysiert, ist zu erkennen, dass signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen. Nach den Daten aus dem Jahr 2013 waren von den älteren Männern 1,1 % nie verheiratet; 82,7% standesamtlich verheiratet; 2,6% geschieden und bei 13,6% war die Ehepartnerin verstorben. Von den älteren Frauen waren im gleichen Jahr 2,6% nie verheiratet; 42,5% standesamtlich verheiratet; 2,9% geschieden und von 52% der Ehepartner verstorben.

Der Anteil der älteren Männer unter der Bevölkerung, denen es ihrer eigenen Einschätzung nach der Studie zufolge gut oder sehr gut geht, hat 2012 immerhin 36,9% betragen. Doch der Anteil der Frauen, die Gleiches von sich sagen konnten, lag nur bei 18,7%.

Die Fettleibigkeitsrate von Frauen unter den älteren Menschen in der Bevölkerung lag bei 33,1% und die bei Männern bei 16,2%. 2012 betrug diese Rate in der Bevölkerung insgesamt von 15 Jahren aufwärts 17,2% und unter den älteren Menschen 25%.

Die Armutsquote der älteren Menschen nimmt zu

Die Armutsquote der älteren Menschen lag 2011 bei 17% und hat sich 2012 auf 18,7% erhöht. Wenn man die Armutsquote der Über-65-Jährigen auf der Grundlage der Geschlechter analysiert, erkennt man, dass die Frauen ärmer sind als die Männer. Nach den Daten aus dem Jahr 2012 sind 17,7 % der Männer und 19,4% der Frauen der älteren Menschen in der Bevölkerung arm.

Das Verhältnis jener älterer Menschen, welche von den sozialen Transferleistungen profitieren, lag 2011 bei 74,7. Dieses Verhältnis hat sich 2012 auf 76,6 erhöht. 71,8% der älteren Männer und 86,3% der Frauen dieser Altersgruppe profitieren von diesen Leistungen. Der Anteil der älteren Menschen, die Witwen- bzw. Waisenrenten beziehen, liegt bei 75,5%. Davon sind 70,7% Männer und 85% Frauen.

Während 2013 insgesamt 59% der Bevölkerung (im Alter von 18 Jahren und älter) erklärten, dass sie glücklich seien, haben 63,4% der älteren Menschen dies von sich behauptet. 64,1% der älteren Männer und 62,8% der älteren Frauen haben sich dabei als glücklich bezeichnet. Die wichtigste Quelle des Glücks waren dabei ihre Familien. An zweiter Stelle kamen in diesem Zusammenhang für 22,3% der älteren Frauen und 9,4% der älteren Männer ihre Kinder.