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Gesellschaft

500.000 Türkischstämmige mehr in Deutschland in nur einem Jahr

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Während die Zahl der Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit sinkt, ist die Zahl der türkischstämmigen Menschen mit deutschem Pass in einem Jahr dank einer Neuregelung bei der statistischen Zuordnung von Kindern enorm gestiegen. (Foto: aa)

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500.000 Türkischstämmige mehr in Deutschland in nur einem Jahr
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Der jährliche von Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellte „Migrationsbericht“ ergab, dass die Gruppe in Deutschland lebenden Menschen mit dem Herkunftsland Türkei von einem Jahr auf das andere enorm angestiegen ist. So stammten 2010 lediglich 2,48 Millionen Menschen in Deutschland aus der Türkei ab, wohingegen der Migrationsbericht von 2011 bereits 2,95 Millionen „Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Herkunftsland Türkei“ zählt. Demnach stieg die Zahl der Türkischstämmigen innerhalb von einem Jahr um rund 20 Prozent.

Zum Vergleich: Die Zahl der Türken in Deutschland, also der Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit, ist im selben Zeitraum um knapp 1,5 Prozent (22.000) gesunken.

Hintergrund dieses unproportionalen Anstiegs ist laut Recherchen des „Mediendienstes Integration“ eine neue Methode der statistischen Erfassung. Ein zuständiger Mitarbeiter im Statistischen Bundesamt erklärte laut „Mediendienst Integration“: „Es handelt sich hierbei um 471.000 Kinder, die in Deutschland als Deutsche auf die Welt gekommen sind.“ Bislang waren diese Kinder in der Statistik unsichtbar, selbst wenn beide Eltern einen Migrationshintergrund hatten. Sie wurden lediglich in der Gruppe „Menschen mit Migrationshintergrund ohne Angabe zum Herkunftsland“ erfasst. Das habe sich nun geändert.

Rund die Hälfte der „Deutschtürken“ mittlerweile in Deutschland geboren

Kinder, deren Eltern beide den gleichen Migrationshintergrund haben, wurden nun zum ersten Mal dem Herkunftsland der Eltern zugeordnet. Wenn Eltern unterschiedliche Herkunftsländer haben, wird das Kind dagegen weiterhin unter „Menschen mit Migrationshintergrund ohne Angabe zum Herkunftsland“ eingeordnet.

Die neue Zahl verändert einige wesentliche Annahmen über Deutschtürken: Somit ist nunmehr rund die Hälfte der „Deutschtürken“ in Deutschland geboren. „Auch die Bildungserfolge dürften damit deutlich besser ausfallen, da es sich bei den neu erfassten Deutschtürken vor allem um Kinder und Jugendliche handelt“, sagt Ferda Ataman von „Mediendienst Integration“.

Der Migrationsbericht wird im Auftrag der Bundesregierung seit 2005 jährlich durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellt. Er soll das Migrationsgeschehen in Deutschland aufzeigen und ist eine nach Herkunfts- und Zielländern, Staatsangehörigkeiten, Bundesländern, Geschlecht und Alter sowie nach Aufenthaltszwecken differenzierte Bevölkerungsanalyse.