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Panorama

7600 Todesopfer in Nepal – Auch türkische Hilfsorganisationen vor Ort

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Im erdbebengeschüttelten Nepal sind derzeit Hilfsteams aus 22 Ländern vor Ort. Die Zahl der Todesopfer stieg mittlerweile auf 7600. Die Behörden bestätigten nun auch den Tod einer deutschen Frau .

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Die Behörden in Nepal haben nach dem verheerenden Beben nun auch den Tod einer deutschen Frau bestätigt. Sie sei in der beliebten Wander-Region Langtang gestorben, sagte Ramesh Adhikari, Leiter der nepalesischen Tourismusbehörde, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Tod eines Professors aus Göttingen war bereits kurz nach der Naturkatastrophe bekannt geworden. Im Langtang-Nationalpark im Himalaya gingen nach dem Erdbeben zahlreiche Erd- und Schneelawinen ab. Die Zahl der Todesopfer stieg unterdessen auf mehr als 7600, darunter 7500 alleine in Nepal.

Zur Zahl der vermissten Touristen gibt es unterschiedliche Angaben. Die nepalesische Polizei spricht von 112 Ausländern, darunter sieben Deutschen. Die Tourismusbehörde hingegen meint, allein in der Langtang-Region seien Hunderte Touristen unterwegs gewesen, zu denen nun kein Kontakt bestehe. „Wir versuchen, die genauen Zahlen zu ermitteln“, sagte Adhikari. Die Angaben zu Geretteten und tot Geborgenen seien an verschiedenen Stellen erfasst worden.

Stärkstes Erdbeben seit 80 Jahren in Nepal

Besonders schwer getroffen wurde das Trekking-Dorf Langtang, in dem mehrere Gästehäuser standen. Im April und Mai ist Wander-Hochsaison, danach setzt der Monsun-Regen ein. Satellitenbilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigen, dass von dem Dorf an der Grenze zu Tibet quasi nichts mehr übrig ist. Bis Montag hatten die Helfer dort 52 Leichen geborgen, darunter sieben Ausländer. Bis zu 200 Tote befürchten die Behörden allein an diesem Ort. Das Bundeskriminalamt schickte Spezialisten nach Nepal.

Das Erdbeben der Stärke 7,8 am Samstag vergangener Woche war das schwerste seit mehr als 80 Jahren in Nepal. Die Zahl der Toten dürfte weiter steigen, wie die Behörden sagen – schließlich wurden noch nicht alle Regionen erreicht. Zehntausende Menschen wurden verletzt. Unter den Toten sind bislang 58 Ausländer. Auch ein Großteil der Häuser und historischen Stätten in der Umgebung sind zerstört.

Erdrutsche schneiden immer noch Dörfer von der Außenwelt ab

Am zehnten Tag nach dem Beben gab es noch immer Dörfer, die bislang von den Hilfskräften nicht oder kaum erreicht wurden. „Bei uns in der Gegend gab es 800 Häuser, von denen vier stehengeblieben sind. Wir benötigen ganz dringend Zelte, weil wir im Freien schlafen müssen“, sagte der der Lehrer Jit Bahadur Tamang. Er lebt im Dorf Karthali im Distrikt Sindhupalchowk, wo fast die Hälfte aller Erdbebenopfer zu beklagen sind. Auch die meisten Getreidevorräte seien zerstört worden, sagte Tamang.

Narayan Tiwari aus dem Dorf Baguwa sagte ebenfalls, dass Zelte und Nahrungsmittel nun am wichtigsten seien. „Wir haben seit dem Erdbeben fast nichts bekommen.“ Zahlreiche kleine Straßen in Nepal sind nach wie vor durch Erdrutsche blockiert. Die nepalesischen Behörden haben nur 13 Hubschrauber. Indien hilft dem Nachbarland mit 14 Hubschraubern aus, die USA mit vier vertikal landenden Flugzeugen und China mit drei Hubschraubern.

Türkei unter anderem mit AFAD und Kimse Yok Mu vertreten

Auch die Türkei ist mit Hilfe vor Ort vertreten. Vier türkische Hilfsorganisationen, namentlich Kimse Yok Mu, das Direktorat für Katastrophenschutz und Notfallmanagement (AFAD), das Türkische Schutz- und Bergungsteam (AKUT) und „Mutter Erde“ (GEA) wurden auf die Liste der Hilfsteams gesetzt, die seitens des UN-Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) vorgesehen sind, um humanitäre Hilfe in der vom Erdbeben verwüsteten Region zu leisten.

Insgesamt sollen dem jüngsten Bericht der OCHA zufolge derzeit 54 urbane Such- und Rettungsteams (USAR) aus 22 Ländern mit insgesamt 1719 Helfern vor Ort sein.
Kimse Yok Mu hat am 26. April ein Team ins Krisengebiet geschickt und bislang 100 000 TL (etwa 33 200 Euro) an Spenden gesammelt. Weitere humanitäre Hilfsorganisationen sind aus der Russischen Föderation, Polen, Deutschland, Israel und weiteren Ländern auf der OCHA-Liste vertreten. (dpa/dtj)