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Gesellschaft

Afghanische Ärztin bekommt alternativen Nobelpreis

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Die Stiftung „Right Livelihood Award“ hat die afghanische Ärztin Sima Samar mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

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Afghanische Ärztin bekommt alternativen Nobelpreis
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Für „ihren Mut und ihre Entschlossenheit“ bekommt die Vorsitzende der Unabhängigen Afghanischen Menschenrechtskommission (AIHRC) Sima Samar den Alternativen Nobelpreis. Die durch Spenden finanzierte Auszeichnung wird jährlich Menschen verliehen, die „für die Gestaltung einer besseren Welt“ kämpfen.

Samar war bis 2002 Frauenministerin in der Kabuler Übergangsregierung. Danach übernahm sie die Leitung von AIHRC – einer Organisation, die regelmäßig Reporte über Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan veröffentlicht.

Die Direktorin der Afghanischen Frauenvereinigung, Soraya Parlika, nennt die afghanische Ärztin Sima Samar „eine sehr mutige Frau“, die herausragende Arbeit geleistet habe. Samar selbst sagte über ihre Arbeit: „Die Umgebung, in der ich arbeite, ist schon außerordentlich schwierig.“ Die 55-Jährige meint aber zugleich, dass sie eigentlich „nichts Besonderes geleistet“ habe.

Samars bewegendes Schicksal ist typisch für viele ihrer Landsleute. Unter der russischen Besatzung Afghanistans wurde Samars Ehemann verschleppt und verschwand für immer. Die Ärztin, die der schiitischen Minderheit der Hazara angehört, floh daraufhin nach Pakistan. Dort verbrachte sie 17 Jahre im Exil.

In Pakistan begann Samar mit ihrer Arbeit für Bedürftige. Sie baute die Hilfsorganisation Shuhada auf, die heute nach eigenen Angaben 55 Schulen in Afghanistan und drei in Pakistan betreibt. Unter dem Taliban-Regime, das Mädchen Bildung verwehrte, betrieb Shuhada Untergrund-Schulen in Kabul.

Die Lage der Frauen in Afghanistan bleibt jedoch auch nach dem Sturz der Taliban schwierig, die in der Verfassung verankerte Gleichberechtigung gibt es vor allem auf dem Papier. Und Menschenrechte werden immer noch häufig mit Füßen getreten, wozu auch die miserable Sicherheitslage im Land beiträgt.

Samar setzt ihre Arbeit aber unvermindert fort, sodass ihre Organisation wegen unbequemer Aussagen und Berichte immer stärker unter den Druck der Regierung von Präsident Hamid Karsai gerät. Die Regierung habe zum Beispiel die Veröffentlichung von AIHRC-Recherchen zum Thema Kriegsverbrechen durch frühere Mudschaheddin verhindert.