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Politik

Amerikanisch-Jüdischer Kongress verlangt von Erdoğan Preisrückgabe

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Der Amerikanisch-Jüdische Kongress (AJC) fordert von Erdoğan nach seinen anti-israelischen Äußerungen den 2004 verliehenen ‚Profile of Courage Award‘ zurück. Grund dafür sind die Äußerungen Erdoğans zur israelischen Offensive im Gazastreifen. (Foto: rtr)

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Der Amerikanisch-Jüdische Kongress (AJC) fordert von Erdoğan nach seinen anti-israelischen Äußerungen den 2004 verliehenen 'Profile of Courage Award' zurück. Grund dafür sind die jüngsten Äußerungen Erdoğans zur israelischen Offensive im Gazastreifen.
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Der Amerikanisch-Jüdische Kongress (AJC), der dem türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdoğan im Jahre 2004 einen Preis für Zivilcourage (Profile of Courage Award) verliehen hat, hat infolge der jüngsten Äußerungen des türkischen Regierungschefs zum Gazakonflikt diese Auszeichnung nun zurückgefordert. Erdoğan selbst hat auf Nachfragen einiger Journalisten hin noch vor einigen Tagen erklärt, dass er nicht daran denke, den Preis wegen dem aktuellen Gaza-Konflikt, bei dem er Israel harsch angreift und sogar mit Nazi-Deutschland vergleicht, zurückzugeben. Er argumentierte damit, dass zum Zeitpunkt der Preisvergabe die Türkisch-israelischen Beziehungen gut gewesen sei.

In dem öffentlichen Brief vom 23. Juli, den das türkische Nachrichtenportal Rotahaber veröffentlicht hat, schreibt der Präsident des AJK, Jack Rosen: „Im Jahre 2004 hat Ihnen der Amerikanisch-Jüdische Kongress als Privatperson und als weltweit bedeutender politischer Führer seinen prestigeträchtigen Preis ‚Profile of Courage Award‘ verliehen, für Ihren Standpunkt im Kampf gegen den Terror, für Ihre Arbeit für eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern, für Ihre Zurückweisung des Fundamentalismus und ihre Entschlossenheit, die jüdischen Bürger der Türkei zu schützen. Und jetzt wollen wir ihn zurück.”

Im Brief wurden eine Reihe jüngster Zitate des türkischen Premierministers zur Gazakrise aufgeführt und auf die gegenwärtigen gewalttätigen Proteste gegen die diplomatischen Vertretungen Israels in der Türkei verwiesen.

Auf die Frage eines Journalisten antwortete Erdoğan am 20. Juli, der Preis wäre ihm „in den frühen Tagen“ seiner Amtszeit als Premierminister verliehen worden.

„Sollte die Medaille Schweigegeld sein?“

„Ein Jahrzehnt, nachdem wir Ihnen unseren Preis verliehen haben, sind Sie der möglicherweise heftigste antiisraelische Führer in der Welt geworden – Sie speien gefährliche Rhetorik aus, um politisches Kleingeld zu wechseln und die türkische Bevölkerung zur Gewalt gegen Juden anzustacheln“, schrieb Rosen weiter. „Ihre jüngsten Positionen, wie Sie von den Medien berichtet wurden, sind abscheulich und Ihre Angriffe gegen Juden stellen all das in Frage, wofür wir Sie ausgezeichnet hatten.“

Das Schreiben wurde verfasst, nachdem der Vorsitzende der größten Oppositionspartei der Türkei, Kemal Kılıçdaroğlu von der Cumhuriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei; CHP), Erdoğan dazu aufgefordert hatte, den Preis zurückzugeben. „Steh einmal zu Deinem Wort: Nimm die Medaille von Deinem Revers und gib sie zurück!“, hatte der CHP-Vorsitzende am 17. Juli gefordert.

Auf die Frage eines Journalisten antwortete Erdoğan am 20. Juli, der Preis wäre ihm „in den frühen Tagen“ seiner Amtszeit als Premierminister verliehen worden.

„Unsere Beziehungen zu Israel waren damals nicht, wie sie heute sind“, sagte Erdoğan und verwies auf den Mavi-Marmara-Zwischenfall und den jetzigen Krieg in Gaza. „Haben wir diese Medaillen etwa als Schweigegeld akzeptiert, um stillzuhalten? Ich bin heute die lauteste Stimme gegen die Massaker in Gaza“, ergänzte der Premierminister.