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Wirtschaft

Ak Saray: Bescheidenes Leben, bescheidene Küche

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Der Anbau zum neu erbauten Staatspalast, dem Ak Saray, wird genauso heftig kritisiert, wie das Palast selber.

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Gläser für 1.000 TL, Tee für 4.000 TL das Kilo und eine Küche für 6,5 Millionen TL. Das sind die Verhältnisse im türkischen Präsidentenpalast "Ak Saray".
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Die Bescheidenheit der türkischen Regierungsfamilie nimmt gar kein Ende. Nach absurd hohen Stromkosten, teuren Gläsern usw., jetzt also die Küche. Der Anbau zum neu erbauten Staatspalast, dem Ak Saray, hat 250 Zimmer und eine 650 Quadratmeter große Küche. Nach Angaben der Vorsitzenden der Architektenkammer Ankara, Tezcan Karakuş Candan, soll die Küche 6,5 Millionen TL (ca. 2,3 Millionen Euro) gekostet haben. Candan, empört sich über den von „Yeni Safak“, einer regierungnahen Zeitung, veröffentlichten Artikel, der vorgibt, dass Emine Erdoğan, Ehegattin des Staatschefs Recip Tayip Erdoğan, ein bescheidenes und natürliches Leben führen soll. „Die Ausgaben der 6,5 Millionen TL teuren Küche der Familie Erdoğan sind so hoch wie das von 138.840 durchschnitlichen Bürgern zusammen“, empört sich Candan.

„Von welchem bescheidenen Leben wird geredet, wenn die Küche eine eigene Izgara-, eine kalte und warme Küche, eine zimmergroße Gefriertruhe, ein Kältelager etc. hat? Es ist Blödsinn vom bescheidenen und natürlichen Leben zu sprechen, während die Menschen in kleinen Wohnungen Küchen in der Größe des Service-Aufzugs der Präsidentenfamilie benötigen“, beschwerte sich Candan über Emine Erdoğans Aussage.

Die Vorsitzende der Architektenkammer in Ankara macht bei der Küche keinen Halt. „Sie sollen die Kosten des mit Gold verzierten Sessels, auf dem Emine Erdoğan auf dem Foto im Artikels sitzt, preisgeben, dann sehen wir wie bescheiden das Leben ist. Sie sollen uns keine Märchen auftischen“, merkte sie an. Emine Erdoğan betonte in dem von Yeni Safak veröffenlichten Artikel, dass sie ein natürliches Leben anstrebe, natürliche und seasongerechte Lebensmittel bevorzuge. Die 300 Euro pro Quadratmeter kostenden Toiletten, für die 3.000 Bäume gefällt werden mussten und die Wände aus Seide haben, sprechen ihrem bescheidenen Lebensstil nicht unbedingt zu.
„[…] mit unseren Steuern wird im illegal errichteten Palast das Luxusleben finanziert“, ärgerte sich Candan.