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Panorama

Ak Saray: Gläser kosten mehr als monatlicher Mindestlohn

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Der neue türkische Präsidentenpalast wird wegen seiner Größe und Kosten weiterhin kritisiert. Jetzt hat sich Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan in die Diskussion eingemischt. Er sagte: „Lasst sie reden, das interessiert uns gar nicht“

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Der neue türkische Präsidentenpalast „Ak Saray“ bleibt immer noch Streitthema in der Türkei. Noch immer sind die tatsächlichen Kosten für den Prachtbau unklar. Zuletzt hatte die Architektenkammer in Ankara neue Zahlen veröffentlicht, nach denen die Zahl der Zimmer bei 2.000 und mehr liegen könnte. Zudem kam heraus, dass alleine aus Deutschland 280 LKW-Ladungen Bäume nach Ankara gebracht wurden, mit denen die Außenanlagen bepflanzt wurden.

Architektenkammer will Verschwendungen im „Ak Saray“ weiter offenlegen

Von Beginn an hat die Architektenkammer in Ankara den Megabau kritisch beobachtet. So hatte die Ehefrau von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, Emine, einen Empfang für Frauenorganisationen gegeben. Die Gläser aus den getrunken wurde, waren mit einem Goldrand verziert. Die Kosten für eines davon sollen sich nach Tezcan Karakuş Candan, dem Vorsitzenden der Architektenkammer in Akara, auf 1.000 TL (360 Euro) belaufen. „Es sind Sonderanfertigungen. Sie kosten mehr als der monatliche Mindestlohn eines Arbeiters “, kritisiert Candan den Einkauf. Candan teilte mit, dass er ähnliche Verschwendungen in dem neuen Amtssitz von Staatspräsident Erdoğan veröffentlichen werden. „Die Vorhänge, Toiletten, die mit Gold eingearbeiteteten Tapeten, Möbel, alles werden wir nach und nach veröffentlichen. Wir werden den Menschen die Ausgaben zeigen “, so Candan.

TOKI: „Veröffentlichung der Kosten würde wirtschaftlichen Interessen schaden“

Zwar hatte Finanzminister Mehmet Şimşek die Kosten offiziell auf 1, 37 Milliarden TL beziffert, aber daran wollen die Experten der Architektenkammer angesichts der teuren Einkäufe nicht recht glauben. Die Architekten haben deswegen eine Anfrage zu den tatsächliche Kosten des Ak Saray an die staatliche türkische Entwicklungs- und Baugesellschaft TOKİ gestellt, die mit dem Bau des Prachtbaus auch beauftragt war. Die Antwort für Verwirrung gesorgt. „Die Veröffentlichung der Ausgaben würde den wirtschaftlichen Interessen des Landes schaden“, hieß die Antwort von TOKI. Schon zuvor hatte die staatliche Institution keine Informationen über den Bau herausgegeben und dies mit „Staatsgeheimnis“ begründet.

„Lasst sie reden, das interessiert uns gar nicht“

Inzwischen hat sich auch Staatspräsident Erdoğan zu seinem neuen Amtssitz geäußert. „Das ist nicht das Schloss von Erdoğan, sondern das des türkischen Volkes “, sagte das Staatsoberhaupt. Seine Kritiker scheinen den Staatspräsidenten kalt zu lassen: „Wir wissen was sie gesagt haben, sagen und noch weiter sagen werden. Lasst sie reden, das interessiert uns gar nicht “, so Erdoğan.