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Politik

AKP im Ausland stärker als in der Türkei

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Unter den im Ausland lebenden Türken blieb die AKP deutlich vorne, wobei sie in Deutschland und Österreich weit über 50 Prozent erreichen konnte. Auch die HDP ist im Ausland stärker als in der Türkei.

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AKP-Anhänger
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Unter den im Ausland lebenden Türken konnte die Adalet ve Kalkınma Partisi (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung; AKP) eine deutliche Mehrheit halten. In 55 Ländern der Erde konnten dort ansässige Türken von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und von diesen gaben 49,95 Prozent der Regierungspartei ihre Stimme.

Auf dem zweiten Platz landete die prokurdische Halkların Demokratik Partisi (Demokratische Partei der Völker; HDP), die von 20,41 Prozent der im Ausland lebenden Türken die Stimme bekam und damit wesentlich über ihrem Ergebnis in der Türkei selbst lag. Vor allem im westlichen Ausland, wo die PKK-nahe Partei medial einen enormen Rückenwind zu verzeichnen hatte, konnte die HDP hohe Stimmenanteile verbuchen.

Die Cumhuriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei; CHP) kam hingegen nur auf 17,04 Prozent. Auch die Milliyetçi Hareket Partisi (Partei der Nationalen Bewegung; MHP) schnitt mit 9,25 Prozent weit unterdurchschnittlich ab.

64,18 % in Österreich

Zu den Hochburgen der AKP gehörten unter anderem Österreich und Deutschland. In Österreich kam die Partei des Premierministers Ahmet Davutoğlu auf 64,18 Prozent, ein ähnlich hoher Anteil wie in den Niederlanden (64,23) oder Belgien (62,93).

Auch in Deutschland schnitt die AKP mit 53,63 Prozent überdurchschnittlich ab. Berücksichtigt man dazu noch die 50,65 Prozent in Frankreich und die immerhin 44 Prozent in Australien, die 42,7 Prozent in Norwegen und die 42,10 Prozent in Dänemark, lässt sich eine interessante Korrelation dahingehend feststellen, dass die AKP offenbar dort ihre stärksten Ergebnisse hat, wo der islamfeindliche Diskurs in der Öffentlichkeit, der Politik und den Medien besonders dominant ist.

Die CHP gewann unter den nur in Ländern mit zahlenmäßig kleinen türkischen Communitys, der prestigeträchtigste Erfolg war dabei wohl der Sieg in den USA, wo etwas mehr als 17 000 Türken gewählt hatten und 44,32 Prozent davon die Partei Kemal Kılıçdaroğlus. Auch in der Russischen Föderation, in Kasachstan, in China, in Südafrika oder Neuseeland lag die CHP voran. In den Golfmonarchien Katar, Oman und Vereinigte Arabische Emirate lag die CHP sogar über 50 Prozent – allerdings bei einer eher geringen Wähleranzahl.

HDP erzielt 59,2 Prozent in Großbritannien

Die HDP konnte ihren beachtlichsten Erfolg unter im Ausland lebenden Türken in Großbritannien feiern. Dort gingen 23 837 Türken zur Wahl und 59,2 Prozent davon gaben der prokurdischen Partei ihre Stimme. Auch unter mehr als 35 000 in der Schweiz wohnhaften Türken lag die HDP mit 47,51 Prozent voran. Zu den weiteren Ländern, in denen die HDP stimmenstärkste Partei wurde, gehören Kanada, Polen, Italien, die Ukraine, Schweden und Finnland (57,8 Prozent).

Die MHP konnte ihre besten Ergebnisse unter anderem in China (24,57%) und Kasachstan (18,17%) erzielen, auch in Turkmenistan und Usbekistan blieb die größere Partei innerhalb der Idealistenbewegung über 15%. In den zahlenmäßig starken türkischen Communitys gelang jedoch nur selten ein zweistelliges Ergebnis.

Einen Achtungserfolg konnte die Saadet-Partei immerhin im Sudan, im Iran und in Saudi Arabien verbuchen: Sie kam unter den dortigen Türken immerhin auf mehr als 3 Prozent der Stimmen, im Sudan sogar auf 5,41.