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Aleviten enttäuscht von AKP: Werden nicht mal als Müllmänner eingestellt

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Die Aleviten zeigen sich tief enttäuscht von der regierenden AKP in der Türkei und erheben schwere Vorwürfe. Der Vorsitzende der Stiftung Ehl-i Beyt (Dünya Ehl-i Beyt Vakfı), Fermani Altun, warf der AKP vor, die Religion für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Fermani erklärte in Köln, er sage dies, obwohl er bislang die AKP immer verteidigt habe.

„Ich habe es bisher noch nie erlebt, dass Ungerechtigkeit und Diskriminierung diese Ausmaße erreicht haben. Wir erleben die größte Feindschaft der Geschichte gegen den Ahl al-Bait und Diskriminierung. Die AKP instrumentalisiert die Religion für die Politik. Aleviten werden nicht mal mehr als Müllmänner eingestellt.“ Die Liebe zum Ahl al-Bait („Leute des Hauses“ – bezieht sich auf den Propheten Muhammad und seine Nachkommen) ist ein wichtiges Element in der alevitischen Lehre.

Altun warnte auch davor, dass im Falle des Wahlsieges der AKP die Türkei in eine Katastrophe zusteuern würde. „Es gibt zur Zeit überhaupt nichts in der Türkei. Die Menschen leben in Todesangst. Deshalb darf die AKP nicht gewählt werden. Falls die Wähler diese Entwicklung belohnen, dann wird die Türkei in eine Katastrophe zusteuern. Die Wahlen am 7. Juni sind ein Wendepunkt.“

Fuat Mansuroğlu, Vorsitzender der Stiftung in Europa, der zugleich drei Jahre lang als Vize-Präsident der AKP-nahen Vereinigung der Union der Europäisch-Türkischen Demokraten UETD (Avrupalı Türk Demokratlar Birliği) diente, behauptete zudem, die AKP-Regierung würde den Staatsapparat von alevitischem Personal säubern. Seit der Korruptionsaffäre im Dezember 2013 werden in der Türkei Beamte vor allem im Justiz- und Polizeiwesen versetzt oder suspendiert.