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Gesellschaft

„Alle drei Religionen stehen für ein gerechtes, friedliches und tolerantes Miteinander“

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Die Stiftung Weltethos hat auf einer Tagung in Bonn zu einer differenzierteren Betrachtung der Rolle von Religionen in Gesellschaft und Politik aufgefordert. Nicht die Religionen selbst, sondern was aus ihnen gemacht wird, prägen unsere Wahrnehmung.

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In der Diskussion über das friedliche Miteinander von Religionen drängen Experten auf mehr Respekt und Differenzierung. „Es gibt nicht das Judentum, nicht das Christentum und nicht den Islam“, sagte der Islamwissenschaftler Muhammed Sameer Murtaza auf einer Tagung zum interreligiösen Dialog am Freitag in Bonn. Der Mitarbeiter der Stiftung Weltethos betonte: „Lassen Sie uns differenzieren zwischen Religion und Realisierungen von Religion.“ Er warb für mehr Vertrauen, ohne das kein Dialog gelinge. Empathie ermögliche es, die Sichtweise anderer Menschen zu verstehen.

Die Evangelische Kirche im Rheinland hatte mit der Stiftung Weltethos zu der Tagung eingeladen. „Wir wollen mit diesem interreligiösen Studientag deutlich machen, dass allen drei Religionen das Primat eines gerechten, friedlichen und toleranten Miteinanders innewohnt“, heißt es in der Einladung. Dort wird zugleich auf „radikale jüdische Siedler in Israel, christliche Fundamentalisten in den USA und islamische Gotteskrieger in Syrien und dem Irak“ hingewiesen. Jörgen Klußmann, Studienleiter an der Evanglischen Akademie, sagte zum Auftakt, der Islam sei „genauso wenig beziehungsweise genauso
viel gewaltverherrlichend“ wie andere monotheistische Religionen auch. Muslime, Christen und Juden eine die „Vorstellung von einem barmherzigen und friedliebenden Gott“. Die „Friedenspotenziale“ der drei Religionen seien groß. „Nutzen wir sie.“ Angesichts der Terroranschläge in Paris und an anderen Orten weltweit sei interreligiöser Dialog ‚brandaktuell, betonte Klußmann. „Die Religion wurde missbraucht.“

Murtaza sagte: „Es ist nicht einfach nach Paris. Die meisten Muslime waren schockiert.“
Armin Langer, Koordinator der jüdisch-muslimischen Salaam-Schalom Initiative in Berlin, hob die Bedeutung des interreligiösen Gesprächs hervor – „unter der Voraussetzung, dass es zum interreligiösen Aktivismus führt“.