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Bildung & Forschung

Alzheimer: Syrische Forscherin entdeckt in Deutschland neuen Wirkstoff

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Wurde ein neues Alzheimer-Medikament entdeckt?
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Immer mehr Menschen leiden unter der Demenzkrankheit „Alzheimer“. Ein Medikament dagegen gibt es nicht. Die Bioanalytikerin Marwa Malhis weckt mit ihrer Entdeckung nun Hoffnung.

Ahmet Özkan leidet seit zwei Jahren an Alzheimer. Seine Angehörigen leiden gleich mit. „Tag für Tag wird es schlimmer“, sagt seine Tochter Leyla: „Er vergisst nicht mehr nur, wo er seine Uhr abgelegt hat, sondern selbst mich, also seine Tochter, und seine Söhne.“ Das Leben mit einem Alzheimer-Patienten ist nicht leicht. Vor allem im zunehmenden Alter. Laut der „Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.“ lebten 2020 rund 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Etwa 60 Prozent von ihnen sind demnach von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Demenz, oft fälschlicherweise gleichgestellt mit Alzheimer, ist ein Oberbegriff für Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson.

Täglich treten etwa 900 Neuerkrankungen auf, sodass sich die Zahl im Laufe des Jahres auf über 300.000 summiert. Einen Wirkstoff gegen Demenz gibt es bislang nicht. Forscher konnten bislang nicht feststellen, wie genau es in den Gehirnen dieser Menschen zu der Erkrankung kommt, was die Arbeit an einem Medikament erheblich erschwert.

Malhis mit wichtiger Entdeckung

Der Bioanalytikerin Marwa Malhis ist nun wohl ein Durchbruch gelungen. Sie scheint im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Hochschule Coburg einen Wirkstoff gefunden zu haben, der verhindern soll, dass sich Teile der Eiweiße anreichern, die teilweise für die Erkrankung verantwortlich gemacht werden. Dazu hat Malhis Viren genutzt. Die Substanz der 36-jährigen Doktorandin wurde kurze Zeit später beim „Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) in Bonn getestet. Dabei habe sie auch bei lebenden Zellen funktioniert. Der nächste Schritt sei ein Test an Alzheimer-Labormäusen.

Zulassung kann Jahre dauern

Experten glauben, dass es Jahre dauern kann, bis der mögliche Wirkstoff überhaupt zugelassen werden kann. Dennoch habe die Hochschule Coburg, an der die dreifache Mutter ihre Doktorarbeit schreibt, die Anmeldung des Wirkstoffs bereits zum Patent angemeldet. Malhis freut sich, „einen Beitrag zu leisten, um Menschen zu helfen“. Vielleicht kann die junge Forscherin, die ursprünglich aus Syrien stammt, gläubige Muslimin ist und vor ihrem Umzug nach Coburg mit ihrem Ehemann in Frankreich lebte, Alzheimer-Patient:innen wie Ahmet Özkan helfen. Das würde zugleich auch ein einfacheres Leben für die Angehörigen bedeuten.

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