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Kultur/Religion

„Anatolische Küche“ erobert die Herzen und Gaumen ihrer Leser

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Der türkische Starkoch Ömür Akkor hat mit seinem Buch über die anatolische Küche der Seldschukenära nicht nur jahrhundertealte Rezepte der Vergessenheit entrissen, sondern gewährt dem Leser auch einen Eindruck von Geschichte und Kultur. (Foto: iha)

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Eine Vielfalt an anatolischen Gerichten.
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Bekanntlich geht Liebe ja durch den Magen. Neuerdings macht sie scheinbar auch einen Abstecher beim Intellekt. Im neuen Kochbuch von Ömür Akkor, einem preisgekrönten Chefkoch aus der Türkei, können die Leser etwas über die Geschichte der Seldschuken erfahren und tolle Kochrezepte, die aus dieser Zeit überliefert sind, erlernen. Das Buch „Anatolische Küche – die Epoche der Seldschuken“, erschienen im Main Donau Verlag, scheint sehr erfolgreich Kunst, Kultur und Kulinaria vereint zu haben.

Kochbücher, so denken viele, dienen in erster Linie all jenen, die sich täglich mit der Frage herumplagen, was sie denn heute kochen sollten. Dabei gehören sie vielmehr zur Lieblingsliteratur all jener Menschen, die nach neuen, noch unerkannten Ufern des Geschmacks streben oder einfach nur einmal etwas bislang noch nicht Gekanntes ausprobieren möchten. Beim genannten Koch- und Kultur-Buch dürfen sich auch aber gerne Leser, die sich für historische Hintergründe und fremde Kulturen begeistern lassen, mit einklinken. Auf 237 Seiten findet man hier eine spannende Reise durch Zeit und Geschmack.

Der Autor Ömür Akkor stammt ursprünglich aus Kilis, einer Stadt im Osten der Türkei. Das Kochen ist eine uralte Tradition der Familie; eine Tradition, die in dieser Familie über die Männer weitergegeben wird. Sieht man Akkor beim Kochen zu, erkennt man die Leidenschaft und Begeisterung, die der preisgekrönte Chefkoch für seinen Beruf aufbringt. „Akkor forscht zu vergessenen Gerichten der türkischen Küche. Für seine Rezepte ist ihm kein Weg zu weit. Immer wieder reist er zu Recherchezwecken durchs ganze Land“ heißt es im Vorwort. Und in der Tat: Die meisten Rezepte sind auch vielen passionierten und lang gedienten Hobbyköchen komplett neu.

Schmackhafte „Lesungen“ im Rahmen der Deutschlandtour

Mit einer Speisenübersicht, die von Suppen, Zwischenmahlzeiten, Gerichten zum Festmahl und Süßspeisen über Säfte und andere Getränken bis hin zu Brotrezepten reicht, ist in Sekundenschnelle selbst jedes Fünf-Gänge-Menü griffbereit. Zugegeben: Manche Rezepte, wie zum Beispiel jenes zu Dörrfleisch, welches insgesamt 29 Tage braucht, bis es servierfertig ist, wird man wohl nicht allzu häufig anwenden. Auch sind ausgefallenere Rezepte wie jenes zur Lebersuppe und den eingelegten Rüben nicht unbedingt jedermanns Geschmack.

Dennoch bietet das Buch durchaus interessante und vor allem sehr gesunde Rezepte, die es auf seine besondere Art einzigartig machen. Ob denn die Rezepte auch den deutschen Geschmack treffen und wie die Resonanz auf sein Buch sei, fragten wir Akkor bei einem seiner Kochshow-Abende, die er derzeit in ganz Deutschland veranstaltet. Seine Antwort ist eindeutig: „Sie lieben die Rezepte, vor allem die Tatsache, dass die Seldschukische Küche damals sehr gesundheitsbewusst war, gefällt vielen. Die Speisen sind gesund, leicht nachzukochen und vor allem ein unvergesslicher Genuss für den Gaumen. Ich freue mich, wenn mir Menschen erzählen, dass sie mein Buch von ihren türkischen Freunden geschenkt bekommen haben und nun gemeinsam daraus kochen“.

Ömür Akkor wird auch dieses Jahr wieder einige seiner Leser mit seinen leidenschaftlichen Kochshows begeistern und kulinarisch beglücken. Für den bald wieder bevorstehenden Weltfrauentag hat er bereits einem Frauenverein in Mannheim zugesagt. „Anatolische Küche“ ist sowohl für alle Kochbuchsammler als auch für alle Praktiker der deutsch-türkischen Freundschaft eine ausgefallene Geschenkidee eine interessante Investition.