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Politik

Ankara empfängt Taliban: „Wir sind nicht wie der Westen“

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Erstmals seit der Machtübernahme in Afghanistan ist eine Delegation der Taliban zu Gesprächen in die Türkei gereist.

„Wir reden nicht wie der Westen von oben herab, als wolle man jemanden eines Besseren belehren und verknüpfen es auch nicht an Bedingungen, sondern wir versuchen Empfehlungen auszusprechen“, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Donnerstag nach dem Treffen. Man habe bei dem Treffen etwa betont, wie wichtig es sei, Frauen und Mädchen den Schulbesuch und das Arbeiten zu erlauben. Die Taliban hätten die Türkei ihrerseits gebeten, weiter in Afghanistan zu investieren und Hilfe zu leisten.

Nach der Machtübernahme hatten die militant-islamistischen Taliban Schülerinnen der 7. bis 12. Klasse den Schulbesuch untersagt. Demnach dürfen sie den Unterricht erst wieder aufnehmen, wenn ein „sicheres Lernumfeld“ geschaffen sei. Universitäten dürfen junge Frauen besuchen, allerdings nur in nach Geschlechtern getrennten Seminaren. Jungen dürfen seit dem 17. September landesweit wieder in die Schulen gehen. Die Taliban treffen in Ankara auch eine Delegation der türkischen Religionsbehörde Diyanet.

Erdoğan will helfen

Die Taliban hatten Ende August erklärt, eine enge Zusammenarbeit mit der Türkei anzustreben, etwa in Wirtschaft und Bildung. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte seinerseits bekundet, sein Land wolle den Taliban beim Aufbau von Infrastruktur helfen.

Die Türkei hat ihre Soldaten aus Afghanistan abgezogen. Während andere Länder ihre diplomatischen Vertretungen in Kabul geschlossen haben, ist die türkische Botschaft weiter aktiv.

dpa/dtj

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