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Politik

Anschlag in Ankara: PKK gibt erste Erklärung ab

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Die türkische Regierung macht die PKK und ihren syrischen Ableger PYD für den Anschlag in Ankara verantwortlich. Die PKK hingegen dementiert das und sagt, man wisse nicht, wer hinter dem Anschlag steckt.

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Anschlagsort in Ankara
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Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu macht die PKK und die syrische YPG für den gestrigen Anschlag verantwortlich, die wiederum weist das zurück. Während eines Kondolenzbesuchs beim türkischen Generalstab sagte Davutoğlu: „Die verantwortlichen des Anschlags sind vollständig identifiziert worden. Der Angriff wurde von Angehörigen der separatistischen Terrororganisation sowie von einem Mitglied der YPG durchgeführt, das aus Syrien eingesickert ist. Verübt wurde der Anschlag von Salih Necar, der Mitglied der YPG ist. Neun Personen wurden festgenommen.“

Laut der regierungsnahen Zeitung Yeni Şafak wurde der syrische Attentäter Salih Necar wenige Stunden nach dem Anschlag anhand eines Fingerabdrucks identifiziert. Woher sie die Informationen hatte, wurde nicht angegeben. Der Zeitung Sözcü zufolge soll der 1992 geborene Necar im Juli als Flüchtling aus Syrien in die Türkei eingereist sein, bei der Registrierung als Flüchtling sei ein Fingerabdruck genommen worden.

Die PKK dementiert, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Cemil Bayık, Vorsitzender des Exekutivrats der KCK (der PKK-Dachorganisation) sagte, man wisse nicht, wer den Anschlag verübt hat. „Es kann sein, dass es sich bei dem Anschlag im Zentrum des Militarismus in Ankara um eine Vergeltungsaktion für die unmenschlichen und genozidalen Massaker an unserem Volk handelt. Wer ihn verübt hat, können wir allerdings nicht wissen“, so Bayık zur PKK-nahen Nachrichtenagentur Fırat.

Selahattin Demirtaş, der Ko-Vorsitzende der pro-kurdischen HDP, hat sich unterdessen von dem Anschlag distanziert. Er hat ihn verurteilt, den Angehörigen der Toten sein Beileid ausgesprochen und den Verletzten eine schnelle Genesung gewünscht. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat der Türkei die Solidarität des Atlantikbündnisses zugesichert. „Ein Anschlag, der derartigen Schrecken verursacht, kann in keinster Weise rechtfertigt werden. Die Alliierten stehen Schulter an Schulter im Kampf gegen den Terror“, heißt es in einer schriftlichen Erklärung.

Bei dem gestrigen Anschlag kamen 28 Menschen ums Leben, vor allem Armeeangehörige, und über 61 wurden zum Teil schwer verletzt. Die YPG ist der militärische Arm der PYD, der Organisation der syrischen Kurden.