Politik
Anschlag in Diyarbakır: Mindestens acht Tote und 100 Verletzte
Bei dem Autobomben-Anschlag in der türkischen Stadt Diyarbakır im Südosten des Landes sind nach Regierungsangaben mindestens acht Menschen getötet worden. Mutmaßlich handele es sich um einen Selbstmordanschlag, unter den Toten sei ein Terrorist der PKK, sagte Ministerpräsident Binali Yıldırım am Freitag vor Journalisten in Istanbul.
Mehr als hundert Menschen seien verletzt worden, sieben von ihnen würden noch behandelt. Die Bombe war am Freitag in der Nähe des Polizei-Hauptquartiers der Provinz detoniert.
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı (AA) meldete, die Behörden hätten eine Nachrichtensperre verhängt. Anwohner sagten der Deutschen Presse-Agentur, die Detonation sei in weiten Teilen der Stadt zu hören gewesen. Hubschrauber kreisten über Diyarbakir. Anadolu meldete, zu der Detonation sei es neben einem Anbau der Polizeizentrale gekommen.
Bei Razzien hatte die Polizei wenige Stunden zuvor mindestens elf HDP-Abgeordnete festgenommen, darunter die Parteichefs Selahattin Demirtaş und Figen Yüksekdağ. Demirtaş wurde laut Anadolu in seiner Wohnung in Diyarbakır festgenommen. Auch Fraktionschef Idris Baluken wurde in Gewahrsam genommen. Der Sender NTV meldete am Freitag die Festnahme eines zwölften Abgeordneten. Insgesamt ordnete die Staatsanwaltschaft die Festnahme von 15 HDP-Parlamentariern an.