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Gesellschaft

„Keine Sorge, nicht Juden, sondern Türken wurden angegriffen!“

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Kurz nach dem Brandanschlag von Solingen soll ein deutscher Diplomat in den USA den Vorsitzenden des American Jewish Committee angerufen haben, um ihn zu beruhigen, dass nicht ein von Juden, sondern Türken bewohntes Haus angegriffen wurde. (Foto:dpa)

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20 Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen, bei dem fünf Türken in den Flammen starben, werden immer mehr Details bekannt.

Als feststand, dass das Haus der Familie Genç von Rechtsradikalen angezündet worden war, soll ein deutscher, in den USA tätiger Diplomat Kontakt mit einem Vertreter der Jüdischen Gemeinde aufgenommen haben, um auf den nicht-antisemitischen Hintergrund des Anschlags hinzuweisen. Das berichtet die türkische Tageszeitung „Zaman“.

Die Zeitung zitiert David Harris, den Vorsitzenden des American Jewish Committee, eine der wichtigsten jüdischen Lobbygruppierungen in den Vereinigten Staaten. Demnach habe der deutsche Diplomat Harris angerufen und ihn beschwichtigt, er solle sich keine Sorgen machen. „Der Anschlag galt nicht Juden. Er hatte ein von einer türkischen Familie bewohntes Haus zum Ziel“.

Harris habe daraufhin entgegnet: „Sie verstehen nicht. Falls eine türkische Familie angegriffen wurde, nur weil sie muslimisch ist, sich anders verhält und kleidet, dann sind wir alle in Gefahr“. Der AJC-Vorsitzende sei noch in der gleichen Nacht von New York nach Köln aufgebrochen, um an dem muslimischen Totengebet für die fünf Opfer teilzunehmen.