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Gesellschaft

Antisemitische Vorfälle in Österreich haben sich verdoppelt

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Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Österreich hat sich nach Angaben der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) mehr als verdoppelt. Was dahinter steckt.

Im ersten Halbjahr seien 562 antijüdische Vorkommnisse registriert worden, im Vergleichszeitraum 2020 seien es 257 gewesen, hieß es am Donnerstag. „Seit Beginn der systematischen Erfassung antisemitischer Vorfälle in Österreich vor 20 Jahren sah sich die jüdische Gemeinde noch nie mit einer derart hohen Anzahl an gemeldeten Vorfällen konfrontiert“, so der Bericht der Meldestelle der IKG.

Die Hintergründe der verbalen oder auch tätlichen Angriffe waren laut IKG zu einem großen Teil die Corona-Pandemie und der Nahostkonflikt. Meistens handelte es sich um „verletzendes Verhalten“ im Sinne von Beleidigungen.

Auch Linke und Muslime unter den Tätern

Dazu kamen 58 Fälle von Sachbeschädigung, wie antisemitische Schmierereien und Graffitis. Außerdem wurden elf Bedrohungen und acht tatsächliche physische Angriffe verzeichnet. Die meisten Vorfälle gingen den Angaben zufolge auf das Konto von politisch rechten Tätern, 71 Mal seien Muslime aufgefallen.

Bei 100 Fällen wird davon ausgegangen, dass diese politisch links motiviert waren. Ein Viertel der gemeldeten Vorkommnisse seien nicht klar zuzuordnen gewesen. Wie auch in allen anderen jüdischen Gemeinden weltweit sei die enorme Dunkelziffer antisemitischer Übergriffe nur zu erahnen.

dpa/dtj

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