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Kultur/Religion

Arafat: Millionen Pilger bitten um Vergebung und beten für Frieden

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Auf dem Berg Arafat beten die Pilger stundenlang zu Gott und bitten ihn um Vergebung. Diese Station bildet den Höhepunkt der Hadsch. An diesem Ort wurde der Islam als Religion vollendet.

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Am 9. Dhu-l Hiddscha besteigen die Pilger den Berg Arafat.
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Der neunte Tag des Monats Dhul’Hiddscha bildet den Höhepunkt der muslimischen Pilgerfahrt. An diesem Tag gab der Prophet Muhammad bekannt, dass der Islam nun vollendet sei. „Heute habe ich euch eure Religion vervollständigt (so dass nichts mehr daran fehlt) und meine Gnade an euch vollendet, und ich bin damit zufrieden, dass ihr den Islam als Religion habt“ (Sure 5, Vers 3).

An diesem Tag laufen oder fahren die Pilger nach Arafat, einer Ebene 20km südlich von Mekka. Am Rand liegt der Dschabal ar-rahma, „Berg der Barmherzigkeit“, den die Pilger besteigen, um ihre Bittgebete während ihres Aufenthalts zu verrichten. Bekannt ist er jedoch eher als Dschabal Arafat, „Arafat Berg“.

Auf diesem Berg soll der Prophet Muhammad nach islamischer Auffassung 632 n.Chr. seine letzte Predigt kurz vor seinem Tod gehalten haben. Man sagt, dass alle Gebete und Wünsche, die man hier ausspricht, in Erfüllung gehen. Außerdem vergibt Gott einem die gesamten Sünden. Nach dem Nachmittagsgebet (Asr) finden zwei Predigten statt.

Nach dem Sonnenuntergang beginnen die Pilger mit der Ifada, dem „Ausströmen“. Sie begeben sich Richtung Muzdalifa, wo sie das Abend- und Nachtgebet verrichten und Kieselsteine für den Folgetag sammeln. Am 10. Dhul’Hiddscha , dem Eid al-Adha (Tag des Opferfestes) begeben sie sich nach Mina, um den Teufel symbolisch mit den Kieselsteinen zu steinigen. Danach schneiden sie sich eine Haarsträhne ab oder rasieren sich vollständig das Haar ab (nur die Männer). Dies soll den neuen, sündenfrei begonnenen Lebensabschnitt symbolisieren. Damit ist der Ihram (Weihezustand während der Pilgerfahrt) aufgehoben. Von nun an dürfen sich die Männer Hadschi und die Frauen Hadscha nennen.

An Arafat steht es Muslimen frei, zu fasten. Laut eines Hadith (einer Überlieferung) werden die Sünden des vergangenen und folgenden Jahres vergeben.