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Wirtschaft

OECD: Starker deutscher Arbeitsmarkt nach Finanzkrise

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Die OECD hat festgestellt, dass der deutsche Arbeitsmarkt die Finanzkrise mit am besten überstanden hat. Was die Beschäftigungsquoten für die Geschlechter anbelangt, fallen sie vor allem bei Frauen sehr unterschiedlich aus. (Foto: zaman)

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Der aktuelle Beschäftigungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) weist für Deutschland in der Altersgruppe zwischen 15 und 64 Jahren eine Beschäftigungsquote von 73,3 Prozent aus. Damit ist diese Quote vom zweiten Quartal 2008, also dem Quartal vor Beginn der globalen Finanzkrise, bis zum Ende des letzten Jahres um 3,5 Prozent gestiegen. Nur in Israel (plus 7,1 Prozent) und Chile (5,1 Zuwachs) gab es höhere Zuwächse.

Dagegen sank die Beschäftigungsquote in den Ländern der Euro-Zone (minus 1,8 Prozentpunkte auf 65,7 Prozent). Die einzige europäische Ausnahme stellte neben Deutschland lediglich noch Luxemburg. In Österreich gab es mit Rückblick auf 2008 keine Veränderung des Arbeitsmarktes.

Nach wie vor dramatisch sieht es in Griechenland aus. Dort hat sich die wirtschaftliche Entwicklung nach 2008 nicht verbessert. Die Beschäftigungsquote verzeichnet einen weiteren Niedergang von 62 auf 48,3 Prozent.

Als Grund für die gute deutsche Bilanz sehen Arbeitsmarktexperten die Kurzarbeiterregelung nach Ausbruch der Krise. So wurde schließlich mit Erfolg ein kräftiger Abbau von Arbeitsplätzen in den Jahren 2008 und 2009 unterbunden.

In ihrem vierten Armuts- und Reichtumsbericht aus dem Jahr 2013 stellte die damalige Bundesregierung aber auch den wichtigen Beitrag der Zeitarbeit daran heraus, dass der deutsche Arbeitsmarkt die Weltfinanzkrise mehr als glimpflich überstand.

Zeitarbeit habe Stammarbeitsplätze gesichert

So heißt es im OECD-Beschäftigungsbericht weiter: „In der Krise hat die Zeitarbeit […] ihre Funktion als wichtiges Instrument zur Anpassung an kurzfristige Auftragsschwankungen erfüllt und so zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft beigetragen und dadurch Stammarbeitsplätze gesichert.“

Was die Beschäftigungsquoten für die Geschlechter anbelangt, fallen sie vor allem bei Frauen sehr unterschiedlich aus. In Bezug auf Männer ist die Beschäftigungsquote in allen OECD-Ländern höher als bei Frauen, wobei der Abstand im OECD-Raum im Durchschnitt 16 Prozent beträgt.

In der Türkei ist die Beschäftigungsquote der Frauen mit 29,5 Prozent mit Abstand am niedrigsten. Ganz im Gegenteil verhält sich die Beschäftigungsquote der Frauen in Island. Mit 79,6 Prozent stellt sie, wie in den Vorjahren, den höchsten Anteil im OECD-Raum dar. In der Bundesrepublik liegt die Quote der beschäftigten Männer mit 77,9 Prozent genau 8,8 Prozentpunkte höher als die der Frauen.