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Geschichte

Türkei stoppt österreichische Ausgrabungen in antiker Stadt

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Wegen diplomatischer Spannungen hat die Türkei die Ausgrabungen eines österreichischen Forscherteams in der westtürkischen antiken Stadt Efes (Ephesus) gestoppt.

Die Arbeiten seien auf Anweisung des türkischen Innenministeriums in diesem Jahr vorzeitig eingestellt worden, berichtete die Zeitung „Hürriyet“ am Montag. In dem auf Ende August datierten Schreiben sei als Grund „andauernde politische Spannungen mit Österreich“ angegeben worden.

Das Österreichische Archäologie Institut führt seit mehr als einhundert Jahren Ausgrabungen in Efes durch. Die antike Stadt in der Provinz Izmir war ein bedeutendes Pilgerzentrum und beherbergte mit dem Tempel der Artemis unter anderem eines der Sieben Weltwunder. Die Stadt steht auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes.

„Hürriyet“ berichtete weiter, die Ausgrabungsorte seien vom Direktor des Ephesus-Museums „übernommen“ worden. Ob das Ausgrabungsteam für das kommende Jahr eine Genehmigung erhalte, hänge von den Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei ab.

Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind seit Wochen angespannt. Nach dem Putschversuch und dem Vorgehen der Türkei gegen mutmaßliche Unterstützer hatte Österreich unter anderem einen Abbruch der EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei gefordert. Außerdem sorgte eine Werbung am Wiener Flughafen mit der Aufschrift: „Mit Türkei-Urlaub unterstützt man nur Erdoğan“ für Aufregung. Daraufhin nannte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu Österreich einen „Hort des Rassismus“. (dpa/dtj)