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Kultur/Religion

Ardahan (75): Honig, Schafskäse und die verbrannte Moschee

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Während für Touristen vor allem Metropolen beliebte Reiseziele sind, sind die kleinen Orte in der Türkei für die Einheimischen die schönsten Städte der Welt. Ardahan ist für viele unbekannt, doch steckt voller Geheimnisse. (Foto: cihan)

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Istanbul und Antalya sind einige der ersten Reiseorte für Touristen, die in die Türkei reisen wollen. Dadurch bleiben die Schönheiten anderer Orte für die Mehrheit der Reisenden leider unentdeckt. Dies trifft auch auf Ardahan zu. Eine Stadt, über die man kaum etwas weiß und deren besondere Geschichte für den Türkei-Besucher verborgen bleibt.

Ardahan ist ein Ort, an dem Türken, Georgier, Lasen, Kurden, Tscherkessen sowie andere Minderheiten zusammenleben. Ein beliebtes Reiseziel ist es für Gastarbeiter aus Georgien und Armenien. Im Laufe der Jahre wurde Ardahan von verschiedenen kaukasischen Völkern beherrscht bis die Herrschaft 550 v.Chr. letztendlich auf die Perser überging. Nachdem es anschließend unter die Kontrolle von Georgiern, Griechen, Römern und Armeniern fiel, übernahmen 1069 die Seldschuken die Kontrolle. 1551 herrschten die Osmanen über diese Stadt, doch nach ihrem Niedergang im Ersten Weltkrieg, ging das Gebiet kurzzeitig an die Demokratische Republik Georgien. Die Sowjetunion gab es aber nach der Okkupation Georgiens mit dem Friedensvertrag von Brest-Litowsl an die Türkei ab. Ardahan und Kars wurden gemeinsam zu einer Provinz zusammengefasst, doch 1992 als eigene Provinz wiederhergestellt.

In Ardahan sind – was für türkische Städte eigentlich ungewöhnlich ist – die Sommermonate kurz und kühl und die Wintermonate dafür lang und hart. Neben dem Schafskäse und dem Honig sind Elma dolması (gefüllter Apfel), evelik aşı, pişi, bozbaş, kuymak, ekmek aşı und der Halva (Süßigkeit aus Sesam) typische Spezialitäten für Ardahan. Besonders gern werden Teppiche und handgemachte Silbergestände von Touristen gekauft. Es gibt sogar Gürtel, die mit Motiven aus der Gegend geschmückt sind.

Berühmt ist die Stadt für für außergewöhnliche Festivals, wie Honigfestivals, Käsefestivals oder Gansfestivals. Der deutsch-türkische Schauspieler Adnan Maral, der in Frankfurt am Main aufgewachsen ist, stammt aus Ardahan. Er spielte beim Film „Türkisch für Anfänger” mit. Selbstverständlich gibt es auch in dieser kleinen Provinz wunderschöne Orte zu besichtigen.

Atatürk Silhouette

Besonders interessant ist in Ardahan die Silhoutte, die dem türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürks sehr ähnelt (siehe Beitragsbild). Hier spiegelt sie sich an den Damal-Bergen wieder. Dieses Ereignis findet zwischen dem 15. Juni und dem 15. Juli in Damal im Dorf Yukarı Gündeş statt. Im laufe dieses Monats kann es zwischen 17.55 und 18.10 Uhr 15 Minuten lang betrachtet werden.

Ardahan Burg und die Şeytan Burg (Teufelsburg)

Im Laufe des 16. Jahrhunderts entstand auf Befehl des Großen Sultans Süleyman hin die Ardahan Burg. Aufgrund von Ausgrabungen fand man heraus, dass Ardahan in frühen Bronzezeit entstand und von verschiedenen Regenten beherrscht wurde.

Diese Burg liegt in der Umgebung des Dorfes Yıldırımtepe. Forschern zufolge soll sie im Mittelalter erbaut worden sein. Sie ist auf einer steilen Halbinsel gebaut worden, die von drei Seiten vom Karaçay Fluss umgeben ist. Aufgrund dieser Lage war sie schwer zu erobern. Sie zählt als wichtigste Burg dieser Gegend.

Ardahanin cildir ilcesine bagli Yildirimtepe koyu civarlarinda bulunan tarihi seytan Kalesi, define avcilarin hedefi haline geldi.

Die Ardahan Merkez Mevlit Efendi Moschee und die Arap Yanık Moschee

Die Merkez Mevlit Efendi Moschee befindet sich im Zentrum Ardahans. Laut der Inschrift an der Eingangstür soll sie im Jahr 1701 gebaut worden sein. Nach vielen Restaurierungen wurde eine ein zylinderförmiges Minarett hinzugefügt.

Auch die Arap Yanık Moschee befindet sich im Zentrum Ardahans, die bis 1915 stand. Während den Massakern an den Armeniern im Jahr 1915 begangen auch die Armenier Massaker an den muslimischen Türken und verbrannten diese Moschee mitsamt den betenden Muslimen. Danach wurde die Moschee von Arap Cami zu Yanık Cami (Verbrannte Moschee) umbenannt. Heute sind nur noch einzelne Teile der Moschee übrig.

Der Çıldır See

Der Çıldır See liegt 1959 m vom Meeresspiegel hoch. Er hat eine Fläche von 123 Quadratkilometern und ist nach dem Van See der größte See des Ostanatolischen Gebiets. Es bietet mit seiner aussergewöhnlichen  Schönheit einen wundervollen Anblick. Seine historischen Stätten ziehen viele Touristen hierher. In dem See leben 16 verschiedene Fischarten. Im Winter vereist der See und die Einheimischen nutzen dies, um auf dem See Pferdeschlitten zu fahren. Außer dem Çıldır See sind die Aktaş und Aygır Seen weitere Naturschönheiten dieser Gegend.

Cildir'a kamp merkezi kuruluyor

Die Övündü Höhlen und Ortakent Höhlen

Die Övündü Höhlen liegen in der Nähe des Dorfes Övündü, ca. 1km östlich von Kurtkale. Es handelt sich hierbei um zwei Siedlungsgebiete, die durch Aushöhlung der Kalksteinfelsen entstanden sind.

In der Nähe des Tales Kura im Ort Ortakent (Büyük Nakala) liegen zahlreiche Höhlensiedlungen und eine große aus Felsen bestehende Kirche. In ihnen findet man Spuren der älteren Steinzeit.

Ein bekannter Heimatverein ist der Ardahan Heimat- und Kulturverein Hanau.