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Kultur/Religion

Armenische Architektur in Istanbul

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Die 2010 konzipierte Ausstellung „Armenische Architektur in Istanbul“ zeigt Fotos von architektonischen Strukturen, an denen in der Endphase des Osmanischen Reiches hauptsächlich armenische Architekten mitwirkten. (Foto: zaman)

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Das Außentor des Dolmabahce-Palastes in Istanbul.
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Eine Gemeinschaftsarbeit zwischen der Kulturagentur der Europäischen Kulturhauptstadt Istanbul 2010, der Internationalen Hrant-Dink-Stiftung und der Solidaritätsassoziation für Architektur und Engineering (HAYCAR) präsentierte die Ausstellung im Istanbuler Museum der Moderne vom 9. Dezember 2010 bis zum 9. Januar 2011 als Teil des Kulturprogramms im Rahmen des Projekts Europäische Kulturhauptstadt.

Jetzt können Kunstliebhaber, welche die Ausstellung verpasst haben, das Museum auch virtuell auf www.archmuseum.org (englischsprachige Seite) oder www.mimarlikmuzesi.org (türkische Seite) besuchen. Die Ausstellung ist unter dem Titel „Armenische Architektur in Istanbul in der Ära der Verwestlichung” zu finden.

Mit dem Architekten Hasan Kuruyazıcı als Schirmherren präsentiert die Ausstellung die Rolle der armenischen Architektur in dem von Osmanen geprägten Istanbul während des Verwestlichungsprozesses, der vom 19. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts fortwährte. Fotos von über 100 Gebäuden, entworfen von 40 armenischen Architekten, sowie von Kirchen, Moscheen, Krankenhäusern und städtischen Gebäuden können nun auch via Internet begutachtet werden.

Seit 1831 gab es im Osmanischen Reich keine offizielle Architektenschule mehr, sodass staatliche und auch immer mehr private Aufträge an ausländische oder im Ausland ausgebildete Architekten vergeben wurden, darunter verstärkt an Griechen und Armenier. Erst 1883 wurde wieder eine Architektenschule auf osmanischem Boden eröffnet.

„In der Zwischenzeit klang das Interesse osmanischer Bürger muslimischen Glaubens an dem Beruf merkbar ab”, erklärt Kuruyazıcı den Umstand, warum es nach 1883 vor allem Angehörige der Minderheiten im Reich waren, die sich für die Architektenausbildung interessierten. Das führte in der Folgezeit dazu, dass sich das Stadtbild in der osmanischen Hauptstadt zunehmend veränderte.

Architekten der armenischen Familie Balyan sind die berühmtesten Beispiele im 19. Jahrhundert. Sie waren in erster Linie für den Bau von Serails und Palästen zuständig, so auch im Falle des Dolmabahçe-Palastes (Foto), der ab 1856 zeitweise als Sultanspalast genutzt wurde. Zu ihren weiteren Werken gehörten die größeren Sultansmoscheen in Istanbul.