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Armenisches Waisenhaus in der Türkei soll neu aufgebaut werden

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Ein armenisches Waisenhaus soll wieder neu aufgebaut werden.
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Nach Protesten gegen den Abriss eines armenischen Waisenhauses in der Türkei soll das Haus nun neu aufgebaut werden. Im neuen „Kamp Armen“ würden nicht nur armenische Waisenkinder eine Heimat finden, sondern Kinder aller Nationalitäten, sagte der armenische Geistliche Krikor Agabaloglu nach Presseberichten vom Donnerstag. Der heutige Inhaber des Grundstücks will das Gelände den Berichten zufolge an eine armenische Stiftung zurückgeben.

Anfang Mai waren im „Kamp Armen“ die Bagger angerückt und hatten mit dem Abriss des Gebäudes in Tuzla bei Istanbul begonnen. Die Arbeiten wurden jedoch nach dem Einschreiten von Oppositionspolitikern und Bürgern gestoppt. Das Waisenhaus ist unter dem Namen „Kamp Armen“ bekannt, weil nach Armenier-Deportationen im Ersten Weltkrieg viele elternlose Kinder auf dem Gelände in Tuzla in einem Lager untergebracht wurden. Das später errichtete Gebäude bot nach einem Bericht der armenischen Wochenzeitung „Agos“ insgesamt 1.500 Kindern ein Zuhause, darunter auch dem 2007 ermordeten Journalisten Hrant Dink.

Nach dem Militärputsch von 1980 wurde das Gelände vom Staat beschlagnahmt und im Jahr 2006 weiterverkauft. Die armenische Gemeinde scheiterte in den vergangenen Jahren mit dem Versuch, das Waisenhaus auf der Basis eines Gesetzes zur Rückgabe von Eigentum an nicht-muslimische Minderheiten wieder zu erlangen. Nun hoffen die Armenier laut Agabaloglu auf eine rasche Rückgabe. Eine Bürgerinitiative „Kamp Armen“ warf den türkischen Behörden in einer Pressemitteilung vom Donnerstag vor, den Rückgabeprozess zu verschleppen. (kna/dtj)