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Gesellschaft

Attacke in Kiel: Asylbewerber aus Russland unter Verdacht

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Nach einem Überfall auf eine Kopftuch tragende Muslimin in Kiel hat sich der Tatverdacht gegen einen 55 Jahre alten Mann erhärtet. Es handele sich um einen Asylbewerber aus Russland, berichtete die Polizei am Donnerstag. Gegen ihn wird wegen Verdachts der Körperverletzung ermittelt. Der Mann ist auf freiem Fuß.

Gamze K. musste nach dem Überfall mit Prellungen und einem Nasenbeinbruch im Krankenhaus behandelt werden. Die dreifache Mutter wird am Freitag in der Kieler Uniklinik operiert.

Der 55-Jährige soll am Samstag auf der Straße unvermittelt auf die Deutschtürkin eingeschlagen haben, nachdem er „Scheiß Muslime“ gebrüllt habe. Eine Anwohnerin kümmerte sich um die Frau und alarmierte die Polizei. Die Ermittler suchen nun nach Zeugen des Vorfalls. Der Tatverdächtige ist der Polizei bereits im Zusammenhang mit einer anderen Körperverletzung bekannt. Er besitze seit dem 22. Februar 2016 eine Aufenthaltsgestattung der Landeshauptstadt Kiel.

Warum nicht wegen Hasskriminalität ermittelt wird, bleibt ein Rätsel. „Diese rassistische Tat ist abscheulich“, fand zum Beispiel die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, Eka von Kalben, im Gegensatz zur Polizei deutliche Worte. Sie warf Rechtspopulisten vor, Hass auf Muslime zu schüren. „Die so transportierte Stimmung ist in Teilen unserer Gesellschaft schon fest verankert“, wird sie in den Kieler Nachrichten zitiert.

Mehrere DTJ-Leser meldeten sich nach Bekanntwerden der feigen Tat in der Redaktion und bekundeten, der Geschädigten aus Solidarität einen Blumenstrauß zukommen lassen zu wollen.