Auch Ramadan und Nationalfeiertag betroffen: Neue Ausgangssperre in der Türkei

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat wegen der Corona-Krise eine viertägige weitgehende Ausgangssperre für 31 Städte und Provinzen angekündigt. Sie beginne am Mittwoch um Mitternacht (Ortszeit) und ende am Sonntag um dieselbe Zeit, sagte Erdoğan am Montag nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung. Am Donnerstag ist Nationalfeiertag in der Türkei, an dem das Land unter anderem der Eröffnung des türkischen Parlaments am 23. April 1920 gedenkt. Zudem beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan am Freitag.

Die Türkei verhängt seit zwei Wochen 48-stündige Ausgangssperren übers Wochenende in den betroffenen 31 Städten, darunter in Ankara, Istanbul und Izmir. Wichtige Einrichtungen wie Apotheken, Bäckereien und Krankenhäuser bleiben aber in der Regel offen.

14 918 Menschen nach einer Ansteckung mit Covid-19 wieder gesund

Gesundheitsminister Fahrettin Koca teilte unterdessen via Twitter mit, die offizielle Zahl der Coronavirus-Fälle sei auf 95 591 gestiegen. An einem Tag seien 119 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer auf 2259. In den letzten 24 Stunden seien zudem 1488 Menschen genesen. Insgesamt erholten sich damit 14 918 Patienten nach einer Ansteckung mit Covid-19. Weltweit befindet sich das Land in Bezug auf die Infektionszahlen auf Rang 7. Vor wenigen Tagen „überholte“ es China und den Iran, wo allerdings die Zahl der Toten deutlich höher ist.

Ankara hat bereits zahlreiche Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. So gilt etwa eine weit- und durchgehende Ausgangssperre für Menschen unter 20, Personen ab 65 Jahren und chronisch Kranke. Ein Mitglied des Wissenschaftsrates im Gesundheitsministerium drückte am Dienstag seine Hoffnung aus, dass die Pandemie in der Türkei kommende Woche womöglich ihren Peak erreicht. Dafür müsse sich die Bevölkerung aber an die Maßnahmen halten. Die Behörden versprechen sich beim Kampf gegen das Virus auch viel vom neuen Başakşehir-Krankenhaus in Istanbul, das gestern teileröffnet wurde.

Erdoğan sagte, Ziel der Regierung sei es, spätestens nach dem Ramadanfest Ende Mai die Maßnahmen nach und nach zurückzufahren und die Lage wieder zu normalisieren.

dpa/dtj