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Gesellschaft

Auftritt bei Maischberger: Fliege sieht sich missverstanden

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Jürgen Fliege erntete mit seiner Aussage, dass Menschen katholische Kindergärten bevorzugen, weil sie „türkeifrei“ seien, heftige Kritik. Auf seiner Homepage äußerte er sich nun selbst zu dem Vorfall. (Foto: ARD)

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Auftritt bei Maischberger: Fliege sieht sich missverstanden
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Auslöser der Diskussion war die Sendung „Menschen bei Maischberger“ am Dienstagabend. Matthias Matussek, Journalist und überzeugter Katholik wollte wissen, warum manche Eltern ihre Kinder in katholische Kindergärten schicken. Fliege antwortete zwei Mal „Weil sie türkenfrei sind!“ Die fragwürdige Aussage von Jürgen Fliege wurde während der restlichen Sendung nicht weiter thematisiert.

Nun meldete sich Jürgen Fliege über seine Homepage zu Wort. Er sieht sich in der Debatte missverstanden. Seine Erklärung im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihr Interesse und auch für Ihre Entrüstung. Ich bitte Sie aber, die Dinge genau wahr zu nehmen. Als ein Freund vieler Türkinnen und Türken, als Reiseveranstalter der über Jahre mit einem großen Publikum die Türkei bereist hat, als Theologe der weiß, dass eine Wiege des Christentums in der Türkei stand, habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass ein Motiv von Eltern, ihre Kinder in Konfessions-Schulen anzumelden ist, dass diese oft frei von Kindern mit muslimischem Hintergrund sind. Es ist also umgekehrt eine Kritik unsere Konfessionsschulen zu benutzen, um sich integrativer Bemühungen zu entziehen. Soweit Sie mich in Ihren Mails beschimpft haben, sehe ich Ihrer Entschuldigung dankbar entgegen.

Jürgen Fliege

„Türkenfrei“ als Unwort des Jahres vorgeschlagen

Unterdessen schlug der türkische Rechtsanwalt Fatih Zingal den Begriff „Türkenfrei“ als Unwort des Jahres vor. Mit dem Begriff „Türkenfrei“ werde eine gesellschaftliche Gruppe, die türkische Minderheit in der Bundesrepublik Deutschland, klar diskriminiert und eine Analogie zu dem menschenverachtenden Vokabular des Nationalsozialismus hergestellt. Eine derart diskriminierende Verwendung dieser Wortneuschöpfung, die einen begrenzten Ort oder auch einen bestimmten Lebensbereich als frei von türkischer Anwesenheit oder türkischem Einfluss bezeichnet und dabei das Gefühl suggeriert, dass dies etwas Positives sei, könne nicht unkommentiert hingenommen werden, schreibt Zingal in seiner Begründung.