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Panorama

Menschenrechtsorganisation B’Tselem belastet israelisches Militär

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Schwere Vorwürfe gegen das israelische Militär. Laut der Menschenrechtsorganisation B’Tselem könnte das israelische Militär im Gazastreifen Kriegsverbrechen bei der Operation „Protective Edge“ begangen haben. (Foto: B’Tselem)

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Immer mehr verdichten sich die Anzeichen, dass die israelische Armee bei der „Operation Protective Edge“ letztes Jahr Kriegsverbrechen im Gazastreifen begangen hat. So soll es unter anderem auch willkürlichen Beschuss auf Zivilisten und Häuser gegeben haben, schreibt etwa die israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem in ihrem aktuellen Bericht.

B’Tselem: Keine oder unzureichende Vorwarnung

Die Menschenrechtler kritisieren, dass Zivilisten nicht wirksam vorgewarnt wurden, wenn etwa ihr Haus oder Viertel beschossen werden soll. Das humanitäre Völkerrecht schreibt aber solche Vorsorgemaßnahmen vor.

Viele Palästinenser bekamen sogar überhaupt keine Warnung. So wurden etwa die Häuser der Abu Jaber-Familie beschossen. 19 Menschen wurden dabei getötet. „Sie haben unser Haus angegriffen ohne uns zu warnen. Sie haben uns nicht angerufen wie bei anderen. Sie haben keinen Warnschuss abgegeben oder den Nachbarn Bescheid gegeben“, sagt die 65-jährige Überlebende Haniya Abu Jamer zu den Experten von B’Tselem. Bei dem Angriff wurden auch ihre Enkelkinder getötet. Sie wurden nur ein und drei Jahre alt.

Bei dem Angriff auf das Haus der al-Qasas Familie wurden neun Familienmitglieder getötet. „Das Militär hat unser Haus ohne Vorwarnung angegriffen. Ich kenne nicht den Grund für den Angriff“, sagt etwa Salim al-Qasas, der den Angriff überlebt hat.

Auch das Haus der Familie Abu Madi wurde zerstört. Shadi (32) berichtet etwa, dass er im dritten Stock des Hauses lebte. Er war zufällig mit seinen beiden Brüdern, seinem Sohn und seiner Mutter vor die Tür gegangen, als das Haus nach einem Angriff einstürzte. Sechs Menschen wurden aus seiner Familie getötet. Das jüngste Opfer war ein zwei Wochen altes Baby.

Gazastreifen: Internationaler Strafgerichtshof (IStGH) nimmt Ermittlungen auf

Zu ähnlichen Schlussfolgerungen waren auch Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International (AI) und Human Rights Watch (HRW) gekommen. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat inzwischen Vorermittlungen wegen der Vorwürfe aufgenommen. Ab dem 1. April fallen die besetzten palästinensischen Gebiete, sowie Ost-Jerusalem und der Gazastreifen in den Zuständigkeitsbereich der internationalen Tribunals. Einen entsprechenden Antrag hatte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zuvor eingereicht.