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Bagdad fordert türkische Armee zum Rückzug aus dem Nordirak auf

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Zwischen dem Irak und der Türkei gibt es wegen grenzüberschreitender Aktivitäten der türkischen Armee Streit. Die Regierung in Bagdad forderte Ankara auf, seine Truppen aus dem Nordirak abzuziehen. „Die irakische Regierung ruft die Türkei auf, die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu respektieren und sich sofort aus dem irakischen Territorium zurückzuziehen“, erklärte ein Regierungssprecher am Samstag in Bagdad.

Nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu überquerten am Freitag rund 150 Soldaten und etwa 25 Panzer die Grenze, um ein Bataillon in der Region abzulösen. Türkische Soldaten trainierten seit zweieinhalb Jahren die kurdische Peschmerga-Armee, hieß es. Nach Angaben der Regierung in Bagdad kamen die türkischen Soldaten jedoch „ohne Anfrage oder Autorisierung“ der Behörden. Dies sei eine ernsthafte Verletzung der irakischen Souveränität.

Im Nordirak befinden sich die kurdische Autonomieregion sowie die Millionenstadt Mossul, die sich unter der Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befindet. Das Verhältnis zwischen der Kurdischen Regionalregierung im Nordirak (KRG) und der Zentralregierung in Bagdad ist seit Jahren zerrüttet. Die KRG hat gute bilaterale Beziehungen zu Ankara, in deren Rahmen auch die Ausbildung kurdischer Peschmerga durch die Türkischen Streitkräfte (TSK) erfolgt. Ferner gibt es sunnitische Kämpfer, die dem IS feindlich gegenüberstehen, denen aber die schiitisch geführte Regierung in Bagdad misstraut. Laut Berichten arbeitet die türkische Armee auch mit ihnen zusammen. (dpa/dtj)