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Kultur/Religion

Türkei ist jetzt in der EU – mit Baklava

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Die Europäische Kommission hat die Süßspeisen-Spezialität Baklava mit dem EU-Qualitätssiegel ausgezeichnet. Damit ist sie das erste durch die EU registrierte türkische Produkt. (Foto: zaman)

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Die türkische Süßspeise Baklava.
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Die Türkei versucht seit über einem halben Jahrhundert vergeblich, EU-Mitglied zu werden. Während Premier Erdoğan und Co. die Hoffnung längst aufgegeben zu haben scheinen und jüngst wieder mit der SCO liebäugelten, hat ein Wahrzeichen der türkischen Küche aus dem tiefsten Süden des Landes innerhalb kürzester Zeit bewiesen, wie es gehen kann: Baklava ist seit dieser Woche das erste durch die EU registrierte türkische Produkt.

Unbeeindruckt von einem Streit zwischen Türken und Griechen um das Ursprungsland der Süßspeise, das historisch schwer zu belegen ist, wurde der Grundstein zur Registrierung der Baklava 2009 in der Industriekammer der südanatolischen Stadt Gaziantep gelegt. Die Anfrage wurde am 8. August 2013 im öffentlichen Amtsblatt der EU veröffentlicht, und nachdem es innerhalb der Frist von drei Monaten keine Einwände gegen die Anfrage gab, erhielt Baklava die endgültige Genehmigung für die Registrierung. So besitzt die Antep-Baklava seit dem 19.12.2013 offiziell ein EU-Qualitätssiegel.

Baklava gehört zu den berühmtesten Speisen des Balkans und Vorderen Orients und ist ein Erbe der jahrhundertelangen osmanischen Herrschaft. Das Blätterteig-Gebäck wird mit Walnüssen, Mandeln oder Pistazien gefüllt und in Butter gebacken. Antep-Baklava genießt wegen ihrer Pistazien aus regionalem Anbau einen besonderen Ruf.

Erfolg für die Türkei und Gaziantep

Der Vorsitzende der GSO (Gaziantep Sanayi Odası; IHK von Gaziantep), Adil Konukoğlu, betonte, dass Baklava eine Marke sei, die für die Stadt Gaziantep stehe. Baklava sei der „Sultan der Süßspeisen“ in der türkischen Küche, dessen Ruf sich über die Grenzen hinweg auf der ganzen Welt verbreitet habe.

„Durch den Erhalt des Qualitätssiegels haben wir einen großen Erfolg in der EU erreicht. Dies ist ein wahrer Erfolg für die Türkei. Wir streben so sehr danach, Teil der EU zu werden. Gaziantep hat den ersten Schritt gemacht und seine Klasse unter Beweis gestellt. Der ganzen Welt haben wir gezeigt, dass Baklava Gaziantep und der Türkei gehört. Baklava – das ist ein Geschenk des klassischen Genusses der Antep-Küche an die Welt“, so Konukoğlu sichtlich stolz.

Konukoğlu wies darauf hin, dass Baklava mittlerweile ein wahrer Exportschlager geworden sei. Man beliefere nicht nur sehr viele EU-Staaten, auch Russland und viele asiatische Länder zählten zu den Kunden. „Baklava hat sich im Ausland zum Symbol von Gaziantep entwickelt. Wenn von Baklava die Rede ist, fällt einem sofort die Stadt Gaziantep ein. Die Menschen dieser Stadt haben dies mit ihren eigenen Produkten erreicht. Auch im Privaten halten sie sich daran. Wenn sie jemanden besuchen, haben sie stets Baklava oder Pistazien bei sich und erfreuen so den Gastgeber. Dies trägt zum positiven Image der Stadt bei.“

Die EU verleiht ihr Qualitätssiegel auch an Nicht-Mitglieder wie die Türkei. 16 Produkte aus Drittländern wurden bislang ausgezeichnet, darunter auch der Darjeeling-Tee aus Indien und zehn Erzeugnisse aus China.