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Gesellschaft

Ban Ki Moon: Wir wandeln unsere Wut in Taten um

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UN-Generalsekretär Moon beklagt die Gewalt gegenüber Frauen und fordert zum Handeln auf. In der Türkei wurde zum ersten Mal von offizieller Seite auf Türkisch und Kurdisch zum Weltfrauentag gratuliert – ein Novum. (Foto: iha)

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Ban Ki Moon: Wir wandeln unsere Wut in Taten um
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In einem Exklusivartikel zum Weltfrauentag für die türkische Tageszeitung „Zaman“ beklagte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die weltweite Gewalt gegen Frauen und sagte, „Wir wandeln an diesem Tag unsere Wut in Taten um“. Moon fordert in seinem Kommentar alle auf, sich Gedanken zu machen, wie man sich einer besseren Zukunft zuwenden könnte und verwies auf die Gräueltaten gegenüber Frauen und Mädchen im vergangenen Jahr. „Ein Mädchen, das von einer Gruppe vergewaltigt wurde, ist gestorben. Eine andere hat, obwohl die Täter sich hätten schämen sollen, deswegen ihr Leben verloren. Junge Frauen wurden beschossen, nur weil sie in die Schule gehen wollten. Gegen diese barbarischen Gräueltaten erhebt sich berechtigterweise die ganze Welt. Jedoch begegnen uns diese Taten als Teile von größeren Problemen in Regionen und Gesellschaften.“

In der Türkei wurde der Weltfrauentag mit verschiedenen Aktivitäten begangen. Die Regierung fördert gezielt Hausfrauen, um sie für das Berufsleben zu gewinnen.

Der staatliche Verband KOSGEB (Entwicklungsorganisation für Kleinere und Mittlere Unternehmen) hat über 3000 Frauen mit einem zinslosen Darlehen in Höhe von 30 bis 70 000 Türkischer Lira den Weg ins Berufsleben geebnet. Sultan Danış (68) ist eine der Frauen, die von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht haben. Sie beschäftigt mittlerweile 7 Mitarbeiter. Ayşe Seyrek Akcan aus dem osttürkischen Elazığ stellt Naturseife her und die in Ankara lebende Ece Salıcı Arıak hat ein Textilattelier eröffnet. Der türkische Industrieminister Nihat Ergün dazu: „Wir fördern Frauen um 10 % mehr als Männer.“

Diyarbakır: Polizeipräsidium gratuliert zum Weltfrauentag auf Türkisch und Kurdisch

Recep Güven, Polizeipräsident der südosttürkischen Provinz Diyarbakır, wandte sich heute mit den Worten „Ich gratuliere an diesem Tag von ganzem Herzen allen Frauen, deren Dasein wir in jedem Augenblick des Lebens von der Geburt bis zum Tod fühlen und spüren und ohne die wir nicht so wären, wie wir heute sind“ an die Frauen. Die Botschaft wurde in einer lokalen Zeitung sowohl auf Türkisch als auch Kurdisch wiedergegeben.

Güven ist bekannt dafür, dass er sich für die Rechte der Armen und Hilfsbedürftigen, insbesondere unter der kurdischen Bevölkerung, einsetzt. Regelmäßig ist er persönlich im Einsatz und versucht die Menschen auch auf Kurdisch anzusprechen. Letztes Jahr hatte er mit seiner Aussage „Wer den Terroristen, die in den Bergen sterben, nicht nachtrauert, ist kein Mensch“ für Aufsehen gesorgt.

In den deutschen Medien hingegen fanden heute eher Negativmeldungen wie „Türke ersticht Ehefrau wegen langen Telefonats“ Erwähnung. „Dies ist eine typische Art von Berichterstattung, die die positiven Entwicklungen aus der Türkei ausblendet und den Anschein erwecken möchte, dass die Türkei hinsichtlich der Stellung der Frau keinen Schritt vorangekommen ist. In der Medienbranche nennt sich das Medienmanipulation, d.h., dass die öffentliche Meinung und die Bilder, in diesem Fall das Bild der Türkei, selektiv negativ dargestellt werden“, analysierte die Berliner Publizistin Saliha Balkan.