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Experten kritisieren Umgang mit Banken in der Türkei

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Bank Asya
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Die Aktien der Bank Asya sind im Höhenflug. Am Donnerstag wurde das Papier zeitweise vom Handel genommen, nach dem der Kurs um 11 Prozent gestiegen war. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte gleichzeitig die Bank zum wiederholten Mal kritisiert. „Es wird nicht daran gearbeitet, eine Bank zu ruinieren. Diese Bank ist schon ruiniert“, sagte Erdoğan in Richtung Bank Asya und sorgte für Unverständnis in der Türkei.

Die Bank sieht darin einen Verstoß gegen geltendes Recht. Wer das Ansehen und den Ruf einer Bank beschädigt, begeht nach § 74 des türkischen Bankengesetzes eine Straftat. Dem drohe bis zu 5 Jahre Gefängnis. Die Bank kritisiert auch, dass er an die Bankenaufsicht BDDK Anweisungen gibt. Auch das ist nach dem Bankenrecht nicht erlaubt, da diese Institution nach den Gesetzen des Landes unabhängig sein muss.

Um auf die Bank den Druck zu erhöhen, hatte die Regierung dem Bankhaus erst im August das Recht entzogen, Steuerzahlungen anzunehmen und Sozialleistungen auszuzahlen. Verschiedenen Berichten zufolge haben zudem Staatsbetriebe und Erdogan Anleger ihre Geld aus der Bank abgezogen.

Fuat Avni: 10 Banken ins Visier genommen

Erst kürzlich hatte ein Whistleblower, der in den sozialen Netzwerken unter dem Namen Fuat Avni bekannt ist, mitgeteilt, dass das Wirtschaftsministerium in einer geheimen Sitzung das Ende von 10 Banken beschlossen hat. Schon zuvor hatte Wirtschaftsminister Ali Babacan den Wunsch geäußert, dass die Bank Asya von einer staatlichen Bank übernommen wird.

Doch die Bank trotzt dem Druck und hat ihre Geschäfte mit dem Saudi Export Program weiter ausgebaut und steht weiterhin stabil da. Das bisherige Geschäftsvolumen wurde mit den Saudis von 40 Millionen Dollar auf 60 Milliarden Dollar ausgebaut.

Experten kritisieren Umgang mit Banken

Experten warnen vor dem falschen Vorgehen der Regierung. Eine Pleite der Bank Asya hätte fatale Folgen für die türkischen Wirtschaft. „Andere Banken könnten dadurch ebenfalls Schaden nehmen. Bei manchen Geldhäusern könnte das ebenfalls zur Pleite führen. Es könnte einer größeren Krise als die von 2001 führen“, kommentierte Ahmet Rüştü Çelebi. Damals waren über 20 Banken in der Türkei pleite gegangen.

Auch Çelebi verweist auf das Bankengesetz und zeigt Unverständnis dafür, dass eine Bank durch den Staat ruiniert werden soll. „So etwas hat es in der Geschichte noch nicht gegeben. Wie kann man eine Bank ruinieren,“ kommentiert Çelebi die Regierung.