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Basketball-Fan in Istanbul erstochen: Spannungen zwischen Türkei und Serbien

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Bei Ausschreitungen vor der Halle anlässlich eines Spiels der Basketball-EuroLeague ist am Freitag ein 25-jähriger Serbe in Istanbul erstochen worden. Im Umfeld des Spiels kam es zu Spannungen zwischen Diplomaten und Sportfunktionären.

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Nach dem Tod eines serbischen Basketballfans am Rande des als Hochrisikospiel eingestuften Zusammentreffens der Basketball-EuroLeague zwischen Galatasaray Istanbul und Roter Stern Belgrad in Istanbul hat der türkische Premierminister Ahmet Davutoğlu seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vučić gegenüber sein Beileid zum Ausdruck gebracht und ihm zugesichert, dass die türkischen Behörden alles in ihrer Macht Stehende unternehmen werden, um den oder die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Ein 25-jähriger Fan von Roter Stern wurde am Freitag im Eingangsbereich der Abdi-İpekçi-Arena erstochen, nachdem Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen beider Vereine gewalttätig ausgeartet waren.

Vučić äußerte sein Befremden über den Vorfall und drängte gegenüber dem türkischen Premier auf eine rasche Aufklärung. Der serbische Regierungschef übte auch scharfe Kritik am Trainer Galatasarays, Ergin Ataman, der serbische Fans in einer Pressekonferenz als „Terroristen“ bezeichnet haben soll.

Nachdem Ataman vom Tod des 25-jährigen Marko Ivkovic erfahren hatte, relativierte er seine Äußerung und betonte, dass er seiner umstrittenen Rede eine Beileidsadresse vorangestellt hätte, wäre er über die Situation im Bilde gewesen. Ataman gab jedoch zu bedenken, im Vorfeld selbst vom serbischen Konsul in Istanbul, Zoran Markovic, als „Terrorist“ bezeichnet worden zu sein und dass der Konsul geäußert hätte, Ergin Ataman werde Serbien nicht mehr betreten können. Diese Einschätzung wiederholte auch Vučić, ungeachtet des Bedauerns, das Ataman später über den Vorfall äußern sollte.

Basketball-Verband spricht Kondolenz aus

Während vonseiten des serbischen Klubs die Rede davon ist, dass Hooligans aus dem Galatasaray-Anhang Fans aus Serbien angegriffen hätten, ist im Polizeibericht von Istanbul die Rede davon, dass die Gruppen aneinandergeraten waren, als sie vor der Halle standen und keine Tickets bekommen hätten. Die Gruppen hätten daraufhin damit begonnen, Flaschen und Steine aufeinander zu werfen.

Der serbische Konsul warf den türkischen Behörden und Galatasaray vor, über die prekäre Sicherheitssituation und deren Verschärfung infolge des beschränkten Kartenkontingents für die Serben informiert gewesen zu sein, aber nicht adäquat darauf reagiert zu haben, beispielsweise durch Bereitstellung zusätzlicher Gästekarten.

Auch der Koordinator der Basketballsektion von Galatasaray, Murat Öyzer, hat seine Trauer über den Vorfall zum Ausdruck gebracht. Offizielle der EuroLeague haben mittlerweile vom Verein und vom türkischen Basketballverband einen Bericht über die Ausschreitungen angefordert.

Der türkische Basketballverband hat inzwischen ebenfalls eine offizielle Kondolenzbotschaft hinsichtlich des verstorbenen serbischen Fans veröffentlicht. Die serbische Regierung hat inzwischen den türkischen Botschafter in Belgrad Mehmet Kemal Bozay einbestellt, nachdem der Vorfall die politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern belastet hatte. Bozay berichtet, er habe sein Beileid ausgesprochen und der serbischen Seite zugesichert, sie in allen Phasen der laufenden Untersuchungen auf dem Laufenden zu halten.