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Bauern wollen Hilfe

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Die Pegelstände der Flüsse sinken weiter. In Sachsen-Anhalt wird das Ausmaß der Katastrophe für die Landwirtschaft immer deutlicher. Dresden prüft seinen Hochwasserschutzplan. (Foto: dpa)

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Die heftigen Unwetter in der Nacht zum Freitag haben die Pegelstände der Flüsse im besonders vom Hochwasser betroffenen Sachsen-Anhalt nicht wieder steigen lassen. Nach Angaben des Krisenstabs der Landesregierung sinken die Pegelstände von Elbe und Havel weiter. Sachsen bezifferte den Schaden in Land- und Forstwirtschaft sowie an Hochwasserschutzanlagen und Gewässern auf fast 300 Millionen Euro.

Trotz stundenlanger Regengüsse blieben auch die Pegelstände der Weißen und Schwarzen Elster sowie von Mulde, Saale, Aller und der Bode weitgehend unter den Richtwerten für eine Hochwasser-Alarmstufe. In manchen Landesteilen, so im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt, waren bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.

Auch im Landkreis Stendal entspannt sich laut Krisenstab der Landesregierung die Lage weiter. Das Wasser, das nach dem Deichbruch an der Elbe bei Fischbeck diesen und weitere Orte überspült hatte, fließt langsam ab.

Unterdessen wird das Ausmaß der Hochwasserkatastrophe für die Landwirtschaft im Landkreis Stendal deutlich. „Es muss eine Sonderlösung für die Bauern her”, sagte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), am Freitag bei einem Besuch. „500 Euro pro Hektar als Vorabzuschuss sind das Mindeste.” Nach Verbandsangaben stehen in Sachsen-Anhalt etwa 115 000 Hektar unter Wasser, davon sind etwa 73 000 Hektar Äcker.

In Dresden wollen Umweltexperten auswerten, wie weit Wasser in Gebiete vordrang und wo Schutzmaßnahmen scheiterten. Anhand dessen soll geprüft werden, ob bisherige Vorhaben wie Polder ausreichen. Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) wehrte sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa gegen den Vorwurf, das Land betreibe zu viel technischen Hochwasserschutz. „Ich kann diese permanent wiederholte Phrase „Gebt den Flüssen mehr Raum” kaum noch hören.” Natürlich sei auch das wichtig, aber etwa bei der Elbe gebe es am Oberlauf in der Sächsischen Schweiz einfach natürliche Grenzen. (dpa/dtj)