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Menschenrechte

Bergkarabach: Amnesty fordert Überprüfung von Angriffen auf Zivilisten

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Gut zwei Monate nach dem Ende der Kämpfe in der Konfliktregion Bergkarabach hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Untersuchungen zu Angriffen auf Zivilisten gefordert.

Armenien und Aserbaidschan müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, sagte die Kaukasus-Expertin Marie Struthers. Bei dem 44 Tage dauernden Krieg im Herbst vergangenen Jahres seien in der Region mindestens 146 Zivilisten getötet worden.

„Es gab wiederholt Angriffe auf zivile Wohngebiete weitab der Frontlinien, in deren Nähe es häufig auch keine militärischen Angriffsziele zu geben schien“, kritisierte Amnesty. Diese Attacken seien wahllos und unverhältnismäßig gewesen. Die Streitkräfte der Konfliktparteien hätten auch gegen Kriegsrecht verstoßen. Amnesty untersuchte nach eigenen Angaben vor Ort Dutzende Angriffe beider Seiten auf Dörfer und Städte.

Putin trifft beide Staatschefs

Aserbaidschan hatte sich in dem jüngsten Krieg um Bergkarabach weite Teile des Anfang der 1990er Jahre verlorenen Gebiets zurückgeholt. Die neuen Kämpfe hatten am 27. September begonnen und dauerten bis zum 9. November an. Insgesamt starben weit mehr als 4700 Menschen – die meisten davon Soldaten. Der Konflikt existiert schon seit Jahrzehnten. Russische und türkische Friedenstruppen überwachen nun eine Waffenruhe.

Kremlchef Wladimir Putin hatte sich letzte Woche mit den beiden verfeindeten Nachbarländern beraten. Er verständigte sich mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev und Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan auf Schritte für einen Wiederaufbau. Am Mittwoch informierte Putin den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Das islamisch geprägte Aserbaidschan wird von seinem „Bruderstaat“ Türkei unterstützt. Als Schutzmacht des christlichen Armeniens gilt Russland.

dpa/dtj

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