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Berlin bald Deutschlands stärkste Wirtschaftsmetropole?

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Kein später Aprilscherz, keine Satire: Trotz Flughafenpleite und Schulden der öffentlichen Hand ist Berlin gerade für kleine und mittlere Unternehmen attraktiver geworden. Das Wachstum liegt mit 1,7% höher als in anderen Bundesländern. (Foto: rtr)

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Berlin bald Deutschlands stärkste Wirtschaftsmetropole?
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Berlin ist bundesweit ökonomischer Spitzenreiter. Die Wirtschaft Berlins zeigt sich seit Jahren expansionsfreudig. Auch in diesem Jahr entwickelt sich die Wirtschaft der Hauptstadt anhaltend robust und stabil. Die Investitionsbank Berlin (IBB) geht davon aus, dass der Trend langfristig anhalten werde.

Der Berliner Wirtschaft wird derweil von allen Seiten eine rosige Zukunft bescheinigt. In fast allen wirtschaftlichen Vergleichskriterien schlägt die Hauptstadtmetropole alle restlichen 15 Bundesländer Deutschlands.

Berliner Wirtschaft übertrumpft alle Bundesländer

Für die Studie KMU-Report wurden 1150 kleine und mittlere Unternehmen befragt. Obwohl sich Berlins Wirtschaft bis 2005 noch auf einem absteigenden Ast befunden hatte, geht es heute schon wieder steil bergauf. Die Stadt konsolidierte ihre Wirtschaft und überzeugt seither mit starken Wachstumszahlen. Das Wirtschaftswachstum liegt seit Jahren über dem Bundesdurchschnitt. So wuchs Berlin im letzten Jahr um 1,2 Prozent, die Bundesrepublik insgesamt hingegen nur um 0,7 Prozent. Dieses Jahr soll Berlin noch mehr zulegen. Die Investitionsbank Berlin geht von 1,7 Prozent Wachstum für 2013 aus.

Die Berliner zeigen sich wirtschaftlich von ihrer besten Seite. Sie wollen mehr Personal einstellen, mehr investieren und erwarten größere Gewinne und Umsätze. Business floriert in Berlin wie in keinem anderen Bundesland. 57,2 Prozent der befragten Unternehmen, bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“ oder „sehr gut“. Im Bundesschnitt sind es mit 50,4 Prozent fast 7 Prozent weniger. Auch erwarten in Berlin 42,4 Prozent der befragten Unternehmen steigende Umsätze, was ebenfalls den Anteil derer, auf die dies im Bundesschnitt (35,6 Prozent) zutrifft, weit übertrifft. Fast jedes dritte Unternehmen möchte neue Mitarbeiter einstellen. In Deutschland insgesamt sind es 24,4 Prozent, also rund jedes vierte.

Die Zahl neuer Jobs in Berlin wächst rasant

„Der Arbeitskräftebedarf dürfte in den nächsten Monaten bei der überwiegenden Zahl an Branchen hoch bleiben“, zeigte sich Jochen Wolfram, Geschäftsführer von Creditreform Berlin, überzeugt. „Der KMU-Report ist ein Beleg dafür, dass sich die Berliner Wirtschaft trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfelds – national und international – in einer robusten Verfassung befindet“, sagte Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU).

Damit reagiert auch der Arbeitsmarkt auf die wachsende Berliner Geschäftstätigkeit. In keinem anderen Bundesland wächst die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs so schnell wie in Berlin. Schon seit 2004 ist Berlin im Bereich des Stellenwachstums bundesweite Spitze. Personalbedarf gibt es so gut wie in allen Branchen der Berliner Wirtschaft, ob es nun Banken, Versicherungen oder Großhandelsunternehmen sind: Alle haben offene Stellen. Besonders sticht dabei allerdings die IT-Branche hervor. Die starke Berliner Gründerszene mit ihren unzähligen Start-Ups sorgt für viel Dynamik in der Hauptstadt, gleichzeitig herrscht aber auch eine große Nachfrage nach guten Programmierern, Web-Designern und gut geschultem Fachpersonal. Personal wird in Berlin auch in Zukunft händeringend gesucht werden, so die Prognose der Berliner Investitionsbank (IBB).

Der Aufschwung ist nicht nur dadurch bedingt, dass die Hauptstadt von einem niedrigen Level aus starten musste. Es ist auch Substanz da. Berlin nutzt endlich seine Potenziale. Eine große Nachfrage, gute Infrastruktur und viele qualifizierte Arbeitskräfte begünstigen das Wirtschaften in der Metropole. Nun wollen Berliner Unternehmen auch verstärkt investieren. 58,8 Prozent der befragten Firmen wollen Geld für neue Maschinen, Ausrüstungen oder Verkaufsräume ausgeben. Sie zeigen Vertrauen in das eigene Können und schauen zuversichtlich in die Zukunft.

„Man muss das wohl im Kontext einer gewissen Investitionszurückhaltung in den letzten beiden Jahren, einer guten Ertragslage und gestärkten Eigenkapitalbasis, aber auch von verbesserten Finanzierungsbedingungen sehen“, fügte der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank Berlin, Ulrich Kissing, hinzu.