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Gesellschaft

Berlin-Istanbul Festival: Kultur geht durch den Magen

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Seit Freitag lädt das Berlin-Istanbul Festival Jung und Alt zum Kennenlernen und Austauschen ein. Ercan Karakoyun vom Veranstalter FID e.V. wünscht sich, dass das Festival in den kommenden Jahren zur Tradition wird. (Foto: Levent Bayram)

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Berlin-Istanbul Festival: Kultur geht durch den Magen
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Am 17. Mai war der Auftakt des Berlin-Istanbul Festivals am Potsdamer Platz, das noch bis zum morgigen Montag andauert. Wie im vergangenen Jahr soll es zum interkulturellen Austausch beitragen und gleichzeitig eine gemütliche Kulisse für das freudige Miteinander zwischen Deutschen und Türken bilden. Auch dieses Jahr stand die Veranstaltung wieder unter der Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters von Berlin-Mitte, Dr. Christian Hanke, und des Bezirksbürgermeister von Istanbul- Beyoğlu, Ahmet Misbah Demircan, der sich aufgrund der Ereignisse von Reyhanlı von Beste Gürsu vertreten ließ.

Auf der Bühne wie auch an den Essens- und Kunstständen war nur die türkische Kultur vertreten, weshalb eigentlich eher von einem Istanbuler Festival in Berlin die Rede sein muss. Nichtsdestotrotz ließen sich die sehr gut umsorgten Besucher von den kulinarischen Besonderheiten der türkischen Küche verwöhnen, während sie sich auf dem Gelände den türkischen Tänzen widmen und türkischer Volksmusik lauschen konnten. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Glaskünstler und Gewinnspiele sorgten für ein abwechslungsreiches Ambiente. Entspannen konnten die Besucher in guter osmanischer Tradition bei einem Glas türkischen Tee. Dieser interkulturelle Austausch lockte sehr viele türkischstämmige Einwohner Berlins und auch so manchen Deutschen oder Touristen aus aller Welt an. An den zufriedenen Gesichtern der Besucher ließ sich klar ablesen: Kultur geht eindeutig durch den Magen.

Auch der türkische Botschafter Hüseyin Avni Karslıoğlu und der Vorsitzende Ercan Karakoyun vom Veranstalter FID e.V. Berlin ließen es sich nicht nehmen, persönlich anwesend zu sein und die verschiedenen Stände zu begutachten. Wir sprachen am Samstag mit Herrn Karakoyun.

Herr Karakoyun, was erhoffen Sie sich dieses Jahr vom Festival?

Dass wir es schaffen, eine Brücke zwischen der reichen türkischen und der reichen Berliner Kultur zu schlagen.

Seit wie vielen Jahren veranstalten Sie dieses Festival nun schon?

In diesem Jahr findet es zum zweiten Mal statt. Viel wichtiger ist aber, wie oft es noch stattfinden wird! Ich hoffe, dass wir dieses Fest nun als jährliche Tradition fortführen werden.

Wie viele Besucher hatten Sie letztes Jahr?

Es waren in etwa 150.000 Gäste.

Sind Sie zufrieden mit der heutigen Besucherzahl?

Wir sind sehr zufrieden, es scheint, dass die Berliner und Berlinerinnen sehr begeistert vom Festival sind. Ich stelle fest, dass wir hier auf eine große Akzeptanz stoßen.

Was hat Sie persönlich dazu motiviert, dieses Festival zu veranstalten? 

Seit über 50 Jahren leben Menschen aus der Türkei in Deutschland und leider ist noch nicht ein derartiges Zusammenleben entstanden, wie es für eine positive Atmosphäre in einer Gesellschaft erforderlich ist. Wir wollen dazu beitragen, dass eine Verschmelzung der Kulturen entsteht. Dies ist das Zeichen, das wir mit dem Festival setzen wollen.

Wenn man sich hier umsieht, kann man unschwer erkennen, dass der Anteil der türkischstämmigen Besucher klar überwiegt. Wie haben Sie für diese Veranstaltung geworben?

Werbung hängt natürlich immer mit finanziellen Mitteln zusammen und es gab verschiedene Wege, die wir versucht haben, einzuschlagen. Radio-Paradiso, Spree-Radio, ein sehr ausführlicher Bericht in der Berliner Zeitung und der türkisch-deutsche Radiosender Metropol FM haben für uns geworben und daher glauben wir, dass wir einen guten Versuch unternommen haben, alle Menschen in der Bevölkerung anzusprechen. Allerdings glaube ich, dass wir es erst in ein paar Jahren schaffen werden, mehr deutschstämmige Berliner auf das Festival zu locken.

Warum haben Sie den Zeitraum vom 17. bis 20. Mai gewählt? Hat dieser eine besondere Bedeutung, schließlich ist momentan ja auch Karneval.

Wir haben uns gedacht, dass momentan ein guter Zeitpunkt ist, um die Stadt mit einem Berlin-Istanbul Festival zu bereichern. Es sind viele Touristen in der Stadt, das Wetter ist schön und die Tage sind lang. Dies ist eines der letzten langen Wochenenden vor den Sommerferien und das muss genutzt werden.

Sie haben sich selbst schon viel umgesehen, haben Sie schon etwas entdeckt, das Ihnen gut gefallen hat?

Es gibt immer Stellen, an denen man noch arbeiten kann, aber wir sind im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei unseren zahlreichen Sponsoren bedanken. Ziraat Bank, Türk Telekom-Mobil, Turkish Airlines, Renault-Berlin, Berlin-Recycling haben einen großen Anteil am Gelingen dieses Festivals. Darüberhinaus haben wir viele kleine Sponsoren und Berliner Unternehmen, die vor allem mit Sachspenden und sonstigen kleinen Gaben mitgeholfen, wofür ich mich sehr herzlich bedanke.