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Politik

Bessere Jobchancen für Migrantenkinder

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Es bestehen zwar immer noch Probleme und es gibt Fälle struktureller Diskriminierung, insgesamt haben sich nach dem Ergebnis eines aktuellen OECD-Berichts die Chancen für Migrantenkinder auf dem deutschen Arbeitsmarkt aber verbessert.

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Bessere Jobchancen für Migrantenkinder
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Wie die „Zeit“ berichtet, gibt es Fortschritte in der Integration von Migrantenkindern in Deutschland. Ihre Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, sind nach Auffassung der OECD höher als in anderen Ländern.

Die erste Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Integration von Zuwanderern kam zum Ergebnis, Kinder von Zuwanderern würden heutzutage leichter einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsplatz finden als noch vor zehn Jahren.

Insgesamt seien in fast allen OECD-Ländern die Beschäftigungsraten für Migranten im vergangenen Jahrzehnt gestiegen. 2010 lagen sie im Schnitt bei 65 Prozent und damit nur noch 2,6 Prozentpunkte tiefer als für Menschen ohne Migrationshintergrund.

Besonders deutlich war der Anstieg in Deutschland. Hierzulande gingen mittlerweile 64 Prozent der Zuwanderer im Erwerbsalter einer Beschäftigung nach – im Vergleich zu 57 Prozent im Jahr 2000. „In vielen Bereichen gelingt es OECD-Ländern heute besser als noch vor zehn Jahren, Zuwanderer zu integrieren“, so der Bericht.

Unterschiede zu gleichaltrigen deutschen Kindern

Einerseits hatten es Kinder von Migranten in Deutschland mit Blick auf Arbeit und Ausbildung immer noch schwerer als ihre Altersgenossen mit deutschen Eltern. 2008 hatten in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen 13 Prozent weder eine Beschäftigung noch absolvierten sie eine Ausbildung. Bei Kindern von im Inland geborenen Eltern waren es etwas mehr als neun Prozent. Der Aufwand, der für die Erlangung eines Arbeitsplatzes getrieben werden müsse – beispielsweise das Absenden von Bewerbungen -, wäre dennoch bis zu drei Mal größer als bei autochthonen Gleichaltrigen.

Andererseits war die Situation in Deutschland damit laut OECD aber insgesamt besser als im Schnitt aller ihrer Mitgliedstaaten, wo 16 Prozent der Zuwandererkinder und zwölf Prozent der Kinder inländischer Eltern arbeits- und ausbildungslos waren.

Was dabei außerdem auffällt, ist, dass die Option „Öffentlicher Dienst“ für Zuwandererkinder in Deutschland noch verhältnismäßig eingeschränkt offensteht. Der verhältnismäßig kleine Platz, den im Inland geborene Nachkommen von Zuwanderern im deutschen öffentlichen Sektor einnehmen, wird von der OECD selbst als „auffällig“ bezeichnet.

2008 arbeiteten in Deutschland etwa 26 Prozent der Gesamtbeschäftigten in der Altersklasse 15-34 in der öffentlichen Verwaltung, in Bildungseinrichtungen, bei Gesundheitsanbietern oder Sozialdienstleistern. Kinder von Zuwanderern waren allerdings nur halb so oft in diesem Feld tätig. Eine ähnlich große Diskrepanz in den Beschäftigungsstrukturen des öffentlichen Sektors gäbe es sonst nur in Luxemburg und in Dänemark.

In der OECD sind 34 Industrie- und Schwellenländer vereint, darunter die europäischen Staaten, die USA, Australien, Japan, Südkorea und Mexiko. Die Organisation ist bekannt für ihre Ländervergleichsstudien.