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Politik

Bilanz des internationalen Terrorismus: Nur 2,6% der Opfer aus westlichen Ländern

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Das Institut für Wirtschaft und Frieden analysiert die Folgen des internationalen Terrorismus. Die nackten Zahlen sind erschreckend, aber aufschlussreich. Über die Hälfte der weltweiten Opfer gehen auf das Konto von nur zwei Organisationen.

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Die Zahl der weltweiten Terroropfer ist 2014 massiv gestiegen. Nach Angaben des Globalen Terrorismus-Index des Instituts für Wirtschaft und Frieden (Institute fpr Economics and Peace, IEP) wurden im vergangenen Jahr 32 650 Menschen durch Terroranschläge getötet. Das seien rund 80 Prozent mehr als im Jahr zuvor – der stärkste Anstieg an Terroropfern, der jemals gemessen wurde.

Auch die wirtschaftlichen Kosten des globalen Terrorismus klettern den Recherchen des Instituts zufolge rasant: Im vergangenen Jahr hätten sie 53 Milliarden Dollar erreicht – und lägen damit zehnmal höher als im Jahr 2000.

Der Einfluss des internationalen Terrorismus auf die Wirtschaft spiegele sich vor allem in einer Beeinträchtigung des Wachstums. Die Unsicherheit nimmt in Zeiten des Terrors zu, Schulden wachsen, Investitionen und Konsum gehen zurück. Andererseits steigt der Anteil der Verteidigungsausgaben, sodass für andere Bereiche weniger Mittel zu Verfügung stehen.

Mit Abstand am meisten betroffen seien jedoch nicht die westlichen Staaten, sondern Länder die Afghanistan, Irak, Nigeria, Pakistan und Syrien, heißt es im sogenannten Globalen Terrorismus-Index, den die Organisation diese Woche in London veröffentlicht hat. Am schlimmsten sei die Lage im Irak, allein dort starben im vergangenen Jahr fast 10 000 Menschen durch terroristische Akte.

Die größten Akteure des weltweiten Terrors seien der sogenannte Islamische Staat (IS) und die in Westafrika operierende Boko Haram, heißt es in dem Bericht weiter. Diese beiden Gruppierungen seien für gut die Hälfte aller Terroropfer weltweit verantwortlich.

Die Ursachen für den Terrorismus seien sehr verschieden: Im Westen korrelieren sozioökonomische Faktoren wie etwa Jugendarbeitslosigkeit und Drogenkriminalität mit Terrorismus. In Nicht-OECD-Ländern gibt es eine stärkere Beziehung zwischen Terrorismus und andauernden Konflikten, Korruption und Gewalt.

In nackten Zahlen sind die Ergebnisse erschreckend:

  • 2014 gab es in 93 Ländern 13.370 Terror-Anschläge.
  • Dabei haben 32.658 Menschen ihr Leben verloren.
  • 78 Prozent dieser Menschen lebten in den folgenden fünf Ländern: Afghanistan, Pakistan, Syrien, Nigeria, Irak.
  • Seit dem Jahr 2000 gab es weltweit circa 61.000 Terroranschläge, bei denen insgesamt rund 140.000 Menschen starben.
  • Lediglich 2,6 Prozent der Opfer lebten in den Ländern der westlichen Welt.
  • Die Motivationen für die Terroranschläge in westlichen Staaten werden wie folgt angegeben: 68 Prozent der Anschläge erfolgten aus politischen Motiven, 20 Prozent waren islamistischen Ursprungs, 11 Prozent hatten rassistische Motive als Hintergrund und 1 Prozent fanden aus persönlichen Gründen statt.

Das Institut für Wirtschaft und Frieden mit Sitz in Sydney bezeichnet sich selbst als eine der weltweit führenden Denkfabriken, die in der Friedensforschung und der Untersuchung ökonomischen Konsequenzen militärischer Konflikte aktiv ist. (dpa/ dtj)