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Politik

Blutiger Wasserstreit zwischen Kirgistan und Tadschikistan: Türkei will vermitteln

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Nach einem neuen Anlauf für einen Waffenstillstand hat sich die Lage an der Grenze zwischen Kirgistan und Tadschikistan in Zentralasien beruhigt. Der türkische Außenminister telefonierte mit den beiden Amtskollegen.

Die Situation sei stabil, teilte der kirgisische Grenzschutz am Sonntag dem Internetportal 24kg.org zufolge mit. Zudem würden auf beiden Seiten wie vereinbart Truppen abgezogen. Darauf hatten sich die Chefs der Komitees für nationale Sicherheit beider Staaten am Samstag geeinigt – ebenso auf die Einhaltung des zuvor vereinbarten Waffenstillstands.

Stunden zuvor hatte die kirgisische Seite dem Nachbarland in dem Konflikt um den Zugang zu Wasserressourcen einen Beschuss von Fahrzeugen vorgeworfen. Tadschikistan bestritt das. Präsident Emomali Rachmon telefonierte mit seinem kirgisischen Kollegen Sadyr Schaparow. Die beiden Staatsoberhäupter vereinbarten ein Treffen. Der Zeitpunkt war zunächst offen. Russland rief beide Seiten am Wochenende einmal mehr auf, den Konflikt auf diplomatischem Wege zu lösen. Die Türkei bot wie zuvor schon die EU ihre Unterstützung an.

Truppen an der Grenze

Der Konflikt eskalierte vor wenigen Tagen, als tadschikische Beamte eine Videokamera in der Nähe einer Wasserverteilerstation installieren wollten. Kirgisische Bürger wehrten sich dagegen. Sie warfen Medienberichten zufolge zunächst mit Steinen. Dann verstärkten beide Seiten ihre Grenztruppen, die dann aufeinander schossen. Die Regierungen beider Länder an der Grenze zu China gaben sich gegenseitig die Schuld an der Eskalation.

Seit Mittwoch sind laut Angaben beider Seiten insgesamt mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Dem kirgisischen Gesundheitsministerium in Bischkek zufolge wurden bei den Kämpfen 34 Menschen getötet und 178 verletzt. Auf tadschikischer Seite war in früheren Angaben von zehn Toten und etwa 90 Verletzten die Rede.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatten die zentralasiatischen Republiken 1991 ihre Eigenständigkeit erlangt. Um fast die Hälfte der beinahe 1000 Kilometer langen Grenze gibt es aber seit Jahrzehnten Streit und auch immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen.

dpa/dtj

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