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Politik

Bonner Ermittler: Auch rechtsradikaler Hintergrund möglich

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Bei der Suche nach dem Bombenleger von Bonn kommen die Ermittler nicht weiter. Medienberichten zufolge lässt sich die Spur in die Islamistenszene nicht erhärten. Auch ein rechtsradikaler Hintergrund sei möglich. (Foto: dpa)

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Bonner Ermittler: Auch rechtsradikaler Hintergrund möglich
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Bonn – Gut einen Monat nach dem versuchten Sprengstoffanschlag von Bonn fehlt von den Bombenlegern weiter jede Spur. Die Bundesanwaltschaft sucht einem „Spiegel“-Bericht zufolge jetzt auch nach Spuren in die rechtsextreme Szene. Sie habe deshalb das neue Abwehrzentrum gegen Rechtsextremismus eingeschaltet. Denkbar sei aber auch ein unpolitisches Motiv. Offiziell gehen die Ermittler bisher von einem Anschlagversuch einer terroristischen Vereinigung radikal-islamistischer Prägung aus.

Die „Süddeutsche Zeitung“ (Samstag) hatte ebenfalls berichtet, die Täter könnten auch einen rechtsradikalen Hintergrund haben oder dem kriminellen Milieu entstammen.

Zeuge, der Bonner „Islamisten“ gesehen haben will, „nicht mehr sicher“
Die Verdachtsmomente gegen zwei Bonner Islamisten hätten sich nicht erhärtet, schreibt der „Spiegel“ (das DTJ hatte bereits am 12.12.2012 berichtet). Ein Zeuge, der zunächst einen von ihnen am Bonner Hauptbahnhof gesehen haben will, sei sich nicht mehr sicher. Gefundene DNA-Spuren ließen sich keiner Person zuordnen. Auch die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) berichtet, dass die Spuren in die Bonner Islamistenszene nicht weitergeführt hätten. Die Bundesanwaltschaft wollte sich nicht zu den Berichten äußern.

Die Bombe war am 10. Dezember in einer blauen Sporttasche auf einem Bahnsteig des Bonner Hauptbahnhofs abgestellt worden, aber nicht explodiert. Laut „FAS“ hatte der Sprengsatz entgegen bisheriger Einschätzung keinen Zünder. „Die Bombe war nicht sprengfähig, weil ein Zünder fehlte“, zitiert das Blatt einen hohen Sicherheitsbeamten. Bisher hatte es geheißen, der Zünder sei wahrscheinlich ausgelöst worden, aber wegen eines Baufehlers nicht explodiert.

Nach einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstag) fanden die Ermittler in der Reisetasche mit dem Sprengsatz ein Haar – mutmaßlich vom Bombenleger. Es stamme von einem hellhäutigen Europäer oder Nordamerikaner. Ob eine DNA-Analyse möglich ist, ist demnach unklar. Die Bundesanwaltschaft sucht unter anderem nach einem bärtigen Mann, der auf der Videoaufnahme einer Überwachungskamera eines Schnellrestaurants am Hauptbahnhof mit einer solchen Tasche zu sehen ist. Auf einem Fahndungsplakat wird der Mann als Europäer beschrieben. Außerdem wird nach einem dunkelhäutigen Mann gesucht, der zuletzt im Besitz der Tasche gewesen sein soll. (dpa)