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Panorama

Bürgermeister von Adana: „Der Notausgang zur Feuerleiter war zugesperrt“

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Einen Tag nach dem Brand in einem Mädchenwohnheim in der südtürkischen Provinz Adana vermuten die türkischen Behörden einen Kurzschluss in einem Stromkasten als Ursache für das Ausbrechen des Feuers.

Der Brand brach im Eingangsbereich aus und breitete sich schnell aus, weil ein Großteil des Gebäudes aus Holz besteht, wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete. Das Feuer habe Panik ausgelöst, einige Schülerinnen seien aus dem Fenster gesprungen, um sich vor den Flammen zu retten. Die Feuerwehr habe den Brand erst nach drei Stunden unter Kontrolle bringen können. Nach Angaben des Bürgermeisters von Adana, Hüseyin Sözlü, sind die Opfer zwischen 11 und 14 Jahre alt. Inzwischen wurden im Rahmen der Ermittlungen der Leiter des Wohnheimes sowie weitere fünf Mitarbeiter in U-Haft genommen.

Die Tür zur Feuerleiter war zugesperrt

Für Empörung sorgte eine Behauptung vom Bürgermeister Sözlü im Interview mit dem Nachrichtensender „Habertürk“. Demnach sei der Notausgang des Wohnheimes zur Feuerleiter zugesperrt gewesen und die Schülerinnen konnten nicht fliehen. Ein großer Teil der Todesopfer sei in diesem Bereich geborgen worden, fuhr Sözlü fort.

Die Aussage von Sözlü wies Veysi Kaynak (AKP), stellvertretender Ministerpräsident der Türkei, heute in einer Erklärung vor Medienvertretern ab. Laut den ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft des Bezirkes Aladağ sei die Tür nicht zugesperrt gewesen. „Vor der Tür befindet sich eine Gardine und diese wurde in keinster Weise beschädigt. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Schülerinnen nicht zu diesem Bereich des Hauses gelangt sind“, so Kaynak.

Türkisches Gericht verhängt Nachrichtensperre

Wie RTÜK, Oberster Rundfunk- und Fernsehrat der Türkei, auf seiner Website mitteilte, ist wegen der zahlreichen „Falschmeldungen“ eine Nachrichtensperre zum Brand in Adana verhängt worden. So sollen unter anderem die Personalien der Todesopfer falsch angegeben worden sein. Das Gericht sei der Auffassung, dass mit diesen Meldungen die „öffentliche Ordnung“ gefährdet sei. Die Nachrichtensperre gelte bis zum Abschluss der Ermittlungen.

Was war geschehen?

Bei einem Brand in einem Wohnheim für Schülerinnen im Bezirk Aladağ waren gestern Nacht zwölf Menschen ums Leben gekommen und 22 weitere verletzt worden. Das teilte Mahmut Demirtaş, der Gouverneur der Provinz Adana im Süden der Türkei, den Pressevertretern mit. Betroffen sind elf junge Schülerinnen und eine Aufsichtsperson.

Der Brand sei um 19:30 Ortszeit ausgebrochen, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. In dem Gebäude befanden sich 34 Schülerinnen. Süleyman Soylu und Familienministerin Fatma Betül Sayan Kaya reisten noch am Abend zum Unglücksort.