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Wirtschaft

Bundesbank holt deutsche Goldreserven nach Deutschland

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Die Bundesbank hat offenbar ein neues Konzept zur Wahrung des Schatzes erarbeitet. Laut einem Medienbericht soll künftig mehr Gold im Inland lagern. Das Edelmetall liegt bislang zum größten Teil in New York, Paris oder London. (Foto: dpa)

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Bundesbank holt deutsche Goldreserven nach Deutschland
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Frankfurt/Main – Die Bundesbank löst einem Zeitungsbericht zufolge ihre Goldreserve im Wert von mehr als 20 Milliarden Euro bei der französischen Zentralbank auf. Nach einem Bericht des „Handelsblatts“ (Dienstag) soll auch ein Teil der Bestände bei der US-Notenbank Fed nach Deutschland verlagert werden.

Die Bundesbank lehnte einen Kommentar zu dem Bericht ab und verwies auf eine für heute (Mittwoch) geplante Pressekonferenz zum Thema. Der Bundesrechnungshof hatte ein neues Konzept zur Lagerung der deutschen Währungsreserve verlangt.

Im Oktober hatte die Bundesbank erstmals detaillierte Zahlen veröffentlicht, wo ihre Goldbestände im Gesamtwert von aktuell mehr als 150 Milliarden Euro lagern: 1536 Tonnen (45 Prozent) liegen in Tresoren der US-Notenbank Fed in New York, 450 Tonnen (13 Prozent) bei der Bank of England in London, 374 Tonnen (11 Prozent) bei der Banque de France in Paris. Knapp ein Drittel (31 Prozent) des Edelmetalls verwahrt die Bundesbank bislang in eigenen Tresoren im Inland – nicht weniger als 1036 Tonnen.

Goldwert im Falle einer Krise: Barren können jederzeit gegen Devisen verkauft werden

Die internationale Streuung des Goldschatzes soll gewährleisten, dass er im Krisenfall eingesetzt werden kann. Das hatte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele im Oktober bekräftigt. „Auch in Zukunft wollen wir Gold an internationalen Goldhandelsplätzen halten, um es im Fall der Fälle binnen kürzester Zeit als Währungsreserve verfügbar zu haben.“ Das Gold kann im Krisenfall gegen Devisen beliehen oder verkauft werden.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler verlangte einen exakten Zeitplan für die Rückführung der Goldreserven und die Vorlage des entsprechenden Rechnungshofberichtes ohne die von der Bundesbank veranlassten Schwärzungen. Nach Gauweilers Auffassung waren die Goldbestände mangelhaft inventarisiert und bilanziert.

Schon im Oktober 2012 wurde der Bundesbank von einigen CDU-Abgeordneten vorgeworfen, sie habe die Kontrolle über die deutschen Goldreserven aus der Hand gegeben. Die Lagerung deutscher Goldreserven in ausländischen Tresoren hatte auch immer wieder die Fantasien von Verschwörungstheoretikern beflügelt. (dpa/dtj)