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Top 5-Ranking: Die besten türkischstämmigen Fußballer der Hinrunde

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Die Hinrunde der Fußball-Bundesliga ist bereits ausgespielt. Der Rekordmeister FC Bayern München sicherte sich eindrucksvoll die Herbstmeisterschaft. Doch wer war in der Hinrunde der stärkste Fußballer unter den „Gurbetçis“? (Foto: dpa/rtr)

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Die Top 5 der türkischstämmigen Fußballer der Bundesliga: Nuri Sahin, Emre Can, Tolgay Arslan, Ömer Toprak und Hakan Calhanoglu
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Fast drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln leben in Deutschland und auch in der Bundesliga steigt die Zahl der türkischstämmigen Profi-Fußballer. Die meisten von ihnen sind hier geboren und aufgewachsen. Sie sind auf der einen Seite Botschafter des türkischen Fußballs in Deutschland, repräsentieren andererseits jedoch auch das neue Gesicht des Deutschen Fußball-Bundes, das im Zuge des demographischen Wandels enorm an Vielfalt dazugewonnen hat. Insgesamt stehen in der laufenden Saison 25 Profi-Fußballer mit türkischen Wurzeln im Oberhaus des deutschen Fußballs unter Vertrag. Der aktuelle Tabellenzweite Bayer 04 Leverkusen stellt mit gleich vier türkischstämmigen Fußballern die meisten „Gurbetçis“ in der Bundesliga. DTJ-Online stellt euch die fünf Fußballer vor, die in der Hinrunde besonders positiv auffielen.

Platz 5: Nuri Şahin, das Gehirn des Dortmunder Spiels 

Der Borusse (li.) gehörte weltweit zu den talentiertesten Spielern seines Jahrgangs. Viele Scouts europäischer Spitzenmannschaften hatten ihn nach der U17-WM 2005 in Peru auf dem Zettel. Weltklasse-Trainer wie Arsene Wenger oder Sir Alex Ferguson beobachteten den gebürtigen Lüdenscheider mit großem Interesse, als er die türkische U17-Nationalmannschaft bis ins Halbfinale führte. Bereits danach gab er im Alter von gerade einmal 17 Jahren sein Länderspieldebüt in einem Testspiel gegen Deutschland und erzielte sogar das 2:0 gegen den fast doppelt so alten Oliver Kahn. Trotz diverser Anlaufschwierigkeiten hielt Borussia Dortmund an seinem Mittelfeldjuwel fest, das auch einen enormen Anteil an der Erfolgsgeschichte der Schwarz-Gelben hatte, die mit zwei deutschen Meisterschaften verbunden ist. Die zweite Meisterschaft erlebte Nuri Şahin nicht mit, weil er im Sommer zuvor zu Real Madrid wechselte, dort aber nicht glücklich wurde und vor gut einem Jahr als Leihgabe in den Ruhrpott zurückkehrte, wo man ihm besonders in dieser Saison großes Vertrauen entgegenbringt. Nuri Şahin gehört zu den Führungsspielern des BVB und setzt die schlagkräftige Offensive regelmäßig gut in Szene. Mit seiner hohen Spielintelligenz war er für seinen Trainer Jürgen Klopp bislang in der Hinrunde Gold wert und verpasste mit Ausnahme des Achtelfinalspiels im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken kein einziges Pflichtspiel. Insgesamt kommt er in 26 Pflichtspielen auf ein Tor und drei Vorlagen.

Platz 4: Emre Can, ein Allrounder im Dienste der „Werkself“

Mit Emre Can (2. v. li.) verpflichtete Bayer 04 Leverkusen zu Beginn dieser Saison einen Triple-Sieger. Der Deutsch-Türke aus Frankfurt am Main genoss seine Jugendausbildung bei Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München. Er gilt als Anführer der neuen goldenen Generation Deutschlands, mit der er vor zwei Jahren bei der U17-Weltmeisterschaft in Mexiko für Furore sorgte. Der 19-Jährige erhielt beim deutschen Rekordmeister seinen ersten Profi-Vertrag, musste sich aber aufgrund der hohen Konkurrenz und Prominenz bei den Bayern das Spielgeschehen fast ausschließlich von der Bank aus ansehen. Deshalb wechselte er im Sommer auch zur „Werkself“, in der er bereits auf 13 Bundesliga-Einsätze kam und auch schon alle sechs Gruppenspiele der Champions League bestritt. Can ist vielseitig einsetzbar, von Hause aus defensiver Mittelfeldspieler, kann aber auch links hinten spielen. Gelegentlich schickte ihn sein Trainer Sami Hyppiä jedoch auch als Spielmacher aufs Feld. Gerade diese Flexibilität macht Emre Can zu einem besonderen Spieler. Egal ob defensiv oder offensiv, Can weiß oft die richtigen Impulse im Spiel des Champions-League-Achtelfinalisten zu setzen.

Platz 3: Tolgay Arslan, technisch versierter Mittelfeldkämpfer des HSV

Der Mittelfeldspieler des Hamburger SV (mi.) galt vor einigen Jahren als eines der größten Talente in Deutschland. Damals noch für die A-Jugend von Borussia Dortmund aktiv, überzeugte er mit Torjägerqualitäten, spielte meistens im Sturm und setzte sich unter anderem auch die Torjägerkrone des A-Junioren-Bundesliga auf. Das Bild, das man jedoch vom heutigen Tolgay Arslan hat, ist ein anderes. Der gebürtige Paderborner zieht im Mittelfeld der Hanseaten die Fäden und ist sich auch nicht für hart umkämpfte Zweikämpfe vor dem eigenen Strafraum zu schade. Wer auch immer diese Umschulung angeordnet hat, sie hat funktioniert. Denn Arslan ist aus dem Mittelfeld des HSV nicht mehr wegzudenken und dreht vor allem seit dem Amtsantritt von Trainer Bert van Maarwijk gehörig auf. Besonders in Erinnerung blieb sein 40-Meter-Tor beim 1. FC Nürnberg. Neben dem Spielaufbau soll er vor allen Dingen den Rücken von Superstar Rafael van der Vaart freihalten. Mit 23 Jahren gehört Arslan schon zu den Publikumslieblingen und machte sich insbesondere durch seinen unzähmbaren Willen und seiner gesunden Aggressivität in den Zweikämpfen beliebt. Für eine Nationalmannschaft hat er sich noch nicht festgelegt. Arslan spielte bereits schon für die Junioren-Auswahlmannschaften von Deutschland und der Türkei, gehörte zuletzt zu den Leistungsträgern bei der deutschen U21, weshalb er tendenziell wohl auch künftig den Adler auf der Brust tragen wird.

Platz 2: Ömer Toprak – auf den Spuren von Sami Hyppiä

Auch er spielte zunächst für die Junioren-Auswahlmannschaften von Deutschland und entschied sich letzten Endes für die Türkei. Die Rede ist von Ömer Toprak (2. v. re.), Innenverteidiger von Bayer 04 Leverkusen. Toprak, dessen Eltern aus der zentralanatolischen Provinz Sivas stammen, erlernte sein fußballerisches Handwerk beim SC Freiburg und wurde im Breisgau von Robin Dutt gefördert. Der aktuelle Coach von SV Werder Bremen nahm ihn auch damals mit ins Rheinland zu Bayer 04 Leverkusen. Hier verpasste man dem talentierten Abwehrmann den Feinschliff. Toprak ist zwar kein Abwehrrecke, ist jedoch pfeilschnell und hat seine Stärken im Spielaufbau. Mit Sami Hyppiä hat er nun einen Trainer, der zu seiner aktiven Zeit auf derselben Position spielte. Die „Werkself“ ist enorm offensiv ausgerichtet, umso mehr Verantwortung lastet demnach auf den Schultern des türkischen Nationalspielers, der das Vertrauen seines finnischen Trainers mit soliden Leistungen zurückzahlt. Auf europäischem Terrain avanciert Toprak auch schon mal zum Angreifer und hat nach der Champions- League-Gruppenphase bereits zwei Treffer auf dem Konto. Sein Siegtreffer im letzten Gruppenspiel in San Sebastian bescherte den Leverkusenern sogar das Weiterkommen ins Achtelfinale.

Platz 1: Hakan Çalhanoğlu, der Mann für die Freistöße beim HSV

Dass Hakan Çalhanoğlu (re.) so schnell in der Bundesliga einschlägt, hätten wohl nur die Wenigsten für möglich gehalten. Doch der Senkrechtstarter kann dafür, dass er gerade einmal 19 Jahre ist, auch schon Spiele im Alleingang entscheiden und nimmt seinem Kollegen Rafael van der Vaart somit viel Last von den Schultern. Der offensive Mittelfeldspieler, der beim HSV zumeist auf den Außenbahnen eingesetzt wird, ist aus der Hamburger Startelf gar nicht mehr wegzudenken. Çalhanoğlu hatte bereits vor einem Jahr einen Vertrag beim Bundesliga-Dino unterschrieben, wurde jedoch für ein weiteres Jahr an seinen Ex-Klub nach Karlsruhe ausgeliehen. Den Karlsruher SC schoss er in der abgelaufenen Spielzeit in die 2. Bundesliga zurück und hinterließ auch in dieser Hinrunde bereits seine Spuren. Der Freistoßspezialist wird bereits mit Klubs wie Arsenal London und dem FC Liverpool in Verbindung gebracht. Am konkretesten soll wohl das Interesse von Galatasaray sein. Gegenüber „Sport Bild“ bestätigte der Youngster die Anfrage des türkischen Meisters: „Tugay Kerimoğlu, der Co-Trainer von Galatasaray, hat mich angerufen und gesagt, dass sie mich im Winter holen wollen.“ Seine Bilanz spricht jedenfalls für sich. Der gebürtige Mannheimer erzielte fünf Tore in 16 Bundesliga-Spielen und bereitete zwei Treffer vor. Im Herbst wurde Çalhanoğlu erstmals für die türkische Nationalelf nominiert und debütierte im WM-Qualifikationsspiel gegen Andorra. Auch der DFB hatte sich um den „Jungen mit den gefährlichen Freistößen“ intensiv bemüht.