Connect with us

Allgemein

Bürgermeister sollen beim Freitagsgebet sprechen

Published

on

Spread the love

Die terroristischen Anschläge von Paris drohen auch das gesellschaftliche Klima in Deutschland zu vergiften. Um dem vorzubeugen, rufen nun der Interkultureller Rat (IR) in Darmstadt und der Koordinierungsrat der Muslime (KRM) Bürger auf, während der UN-Wochen gegen Rassismus am 20. und am 27. März während der Zeit des Freitagsgebets die Moscheen zu besuchen. Insbesondere Bürgermeister in Deutschland seien aufgerufen, im Rahmen der Freitagsgebete in den Moscheen selbst zum Thema Rassismus zu sprechen.

Darüber hinaus rufen der Interkulturelle Rat und der Koordinierungsrat der Muslime auch andere gesellschaftliche Akteure dazu auf, während der UN-Wochen Veranstaltungen durchzuführen, die sich mit der Überwindung von Rassismus befassen. Diese sollten möglichst gemeinsam mit Muslimen, Roma und Vertretern anderer Minderheiten durchgeführt werden.

Dazu erklärt Jürgen Micksch, Vorsitzender des Interkulturellen Rates, in einer Pressemitteilung: „Durch direkte Gespräche und Begegnungen können Vorurteile am besten abgebaut werden.“ In diesem Zusammenhang bittet er ferner die Medien, darüber zu berichten, denn dadurch könne dazu beigetragen werden, „die Solidarität und den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.“

UN-Wochen gegen Rassismus erinnern an 1960

Erol Pürlü, derzeitiger Sprecher des Koordinierungsrates, weist darauf hin, dass durch die aktive Beteiligung an den UN-Wochen gegen Rassismus ein wichtiges Signal an die Gesellschaft gesendet werde. Dieses sei auch dringend notwendig, denn „viele Muslime fühlen sich bedroht.“ Er selbst werde am Freitag, dem 20. März zusammen mit dem UN-Botschafter gegen Rassismus, Fritz Pleitgen, in einer Moschee in Bergisch-Gladbach sein.

Der Interkulturelle Rat fördert Veranstaltungen im Rahmen der UN-Wochen gegen Rassismus jeweils mit bis zu 300 Euro. Ermöglicht wird das durch die Robert Bosch Stiftung und die Dr. Buhmann Stiftung. Der Interkulturelle Rat bietet für entsprechende Veranstaltungen auch Materialien an.

Die UN-Wochen dauern vom 16. bis zum 29. März an. Sie gehen auf eine Demonstration von rund 20 000 Menschen am 21. März 1960 im südafrikanischen Sharpeville zurück, bei der die Polizei des damaligen Apartheid-Regimes 69 Menschen erschoss und mindestens 180 Menschen verletzte.