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Politik

Çavuşoğlu: Westlicher Agent half IS-Rekruten bei der Einreise nach Syrien

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Die Festnahme eines ausländischen Agenten in der Türkei schlägt hohe Wellen. Der Mann soll drei britischen Teenagern den Weg nach Syrien zur Terrormiliz IS gebahnt haben. Außenminister Çavuşoğlu schaltete sich ein.

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Die Festnahme eines mutmaßlichen kanadischen Geheimdienst-Mitarbeiters in der Türkei schlägt hohe Wellen. Außenminister Çavuşoğlu schaltete sich ein.
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Der Türkei wird von verschiedenen Seiten vorgeworfen, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) insgeheim zu unterstützen. Nun haben türkische Sicherheitskräfte womöglich einen Skandal größeren Ausmaßes aufgedeckt. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein mutmaßlicher Agent eines westlichen Staates.

Wie der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Donnerstag mitteilte, wurde ein Geheimdienst-Offizier eines Mitgliedsstaates der so genannten „Anti-IS-Koalition“ in der Türkei festgenommen. Ihm wird zur Last gelegt, den drei minderjährigen britischen Staatsbürgerinnen Kadiza Sultana (16) sowie Shamima Begum und Amira Abase (jeweils 15 Jahre alt), die am 17. Februar in London-Gatwick einen Flug nach Istanbul gebucht hatten, den Grenzübertritt in Richtung Syrien ermöglicht zu haben, wo sich diese dem IS anschließen wollten.

„Wir haben erfahren, dass den britischen Mädchen durch einen Geheimdienst-Mitarbeiter aus einem Mitgliedsstaat der Anti-IS-Koalition geholfen wurde“, äußerte Çavuşoğlu in einem Fernsehinterview. Çavuşoğlu gab keine weiteren Details über den Verdächtigen preis. Er teilte jedoch mit, dass es sich bei dem Land, für welches der Verdächtige tätig war, weder um einen EU-Mitgliedsstaat noch um die USA gehandelt habe. Die Hürriyet will jedoch aus Sicherheitskreisen erfahren haben, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen syrischen Staatsangehörigen gehandelt habe, der in Diensten des kanadischen Geheimdienstes stand.

Türkei: Agent im Fokus der Ermittlungen

Der Festgenommene befindet sich noch im Gewahrsam der türkischen Sicherheitskräfte. Das betroffene Land wurde über die Situation in Kenntnis gesetzt, hieß es. Die kanadische Botschaft in Istanbul wollte zu dem Vorfall bis dato keine Erklärung abgeben.

In der Vergangenheit war der Türkei mehrfach seitens ihrer westlichen Verbündeten vorgeworfen worden, diese würde zu wenig unternehmen, um den Transit von Djihadisten aus Europa durch ihr Territorium nach Syrien zu unterbinden. Die Türkei wiederum hat europäischen Staaten und im konkreten Fall speziell Großbritannien vorgeworfen, es versäumt zu haben, die Türkei über die Pläne der Mädchen sich dem IS anzuschließen, zu informieren. Ankara pocht seit längerer Zeit auf eine engere Kooperation der Nachrichtendienste, um im Vorfeld IS-Rekruten zu erkennen und aufzuhalten.

Auch am Freitag unterstrich der türkische Außenminister diese Forderung erneut und beschuldigte seinerseits europäische Staaten, nicht entschlossen genug gegen die Ausreise der IS-Rekruten aus ihren Ländern zu unternehmen. „Um ehrlich zu sein, sind ihre Rechtfertigungen diesbezüglich für uns nicht stichhaltig“, erklärte Çavuşoğlu am Freitag auf einer Pressekonferenz in Ankara.

Çavuşoğlu betont Ankaras Engagements im Irak

In Bezug auf die aktuelle Lage im Irak und den Kampf gegen den IS erklärte Çavuşoğlu zudem, die Türkei wäre bereit, den Aufbau von „lokalen Schutzpolizeieinheiten“ im Irak zu unterstützen. „Die Aufstellung solcher lokaler Wachen ist eine Entscheidung der irakischen Regierung“, betonte der Außenminister. „Wir können zurzeit nicht davon ausgehen, dass es dort eine reguläre Armee gibt.“ Die Türkei werde sich aber an keiner Bodenoperation beteiligen, auch nicht, um Mossul wiederzuerobern.

Die Türkei werde aber Training und Ausstattung zur Verfügung stellen – vor allem für die lokalen Einheiten für Mossul, die sich aus Menschen aus dem Umfeld der Stadt zusammensetzen würden, so Çavuşoğlu.