Galatasaray will nächsten Schritt Richtung Achtelfinale machen

Die Stadt Kopenhagen weckt Erinnerungen: Im Jahr 2000 feierte Galatasaray als erster und bislang einziger türkischer Verein einen Europapokalsieg. Im UEFA-Cup-Finale setzten sich die „Löwen“ im Elfmeterschießen gegen den FC Arsenal durch und schrieben Geschichte. An gleicher Spielstätte möchte der türkische Meister heute an seine ruhmreichen Zeiten anknüpfen. Gegen den FC Kopenhagen kann Galatasaray mit einem Sieg zumindest den dritten Platz festigen, der nach der Winterpause zur Teilnahme an der UEFA Europa League berechtigt. Außerdem wäre ein Auswärtssieg ein bedeutender Schritt Richtung Champions-League-Achtelfinale, sollte Real Madrid im Parallelspiel gegen Juventus Turin punkten.

Vor der richtungsweisenden Begegnung stellten sich Trainer Roberto Mancini und Abwehrchef Aurelien Chedjou auf der gestrigen Pressekonferenz den Fragen der Journalisten. Mancini weiß um die Schwierigkeit des anstehenden Spiels und würde sich auch mit einem Unentschieden zufrieden geben: „Stale Solbakken ist ein guter Trainer und seine Mannschaft zeichnet sich durch ihre Heimstärke aus. Es wird eine andere Partie als in Istanbul. Wir sind zwar nach Kopenhagen gekommen, um zu gewinnen, aber auch ein Punkt genügt uns. Ich erhoffe mir einiges von der Champions League. Wir wollen an unsere letzten beiden Spiele anknüpfen.“ Im Hinspiel in Istanbul gelang den Löwen ein ungefährdeter 3:1-Sieg.

Fernando Muslera und Wesley Sneijder fallen aus

Der italienische Trainer muss jedoch auf seinen Stammtorwart Fernando Muslera verzichten, der aufgrund eines Zehenbruchs mehrere Wochen ausfällt. Kopfzerbrechen bereitet ihm der Ausfall des uruguayanischen Nationalkeepers jedoch nicht. Obwohl der junge Ersatztorhüter Eray İşcan keinerlei Champions-League-Erfahrung aufweist, sprach Mancini dem 22-Jähringen sein vollstes Vertrauen aus. „Wir bereiten ihn auf dieses Spiel vor“, ließ Mancini zudem wissen. Neben Muslera muss Galatasaray jedoch auch auf seinen Spielmacher Wesley Sneijder verzichten. Wer die Rolle des Holländers übernimmt, ist noch unklar. Der Trainer ließ sich jedenfalls nicht in die Karten schauen: „Ich habe mich auf Sneijders Position noch nicht festgelegt.“

„Das Team steigert sich tagtäglich“

Wie in den letzten Wochen auch, betonte Mancini erneut, dass der Entwicklungsprozess seiner Mannschaft noch etwas Zeit in Anspruch nehmen werde. „Es ist schwer, die Mannschaft in fünf Wochen umzukrempeln, aber das Team steigert sich tagtäglich. Wir befinden uns in einer schweren Gruppe. Juventus und Real Madrid sind echte Spitzenteams. Wir müssen noch härter an uns arbeiten, um die nächste Runde zu erreichen und wir werden unser Bestes geben. Dennoch brauchen wir noch Zeit“, bat der erfahrene Coach um Geduld.

Neue Defensivtaktik

Aurelien Chedjou wechselte im vergangenen Sommer vom OSC Lille zum 19-fachen türkischen Meister und stellte sich auf Anhieb als Verstärkung heraus. Auch unter Mancini gibt er den Ton in der Defensive an, sieht sich aber noch nicht bei 100 Prozent: „Der Trainer entscheidet, ob ich morgen auflaufen werde. Wir sind uns bewusst, dass wir in letzter Zeit zu viele Gegentore kassiert haben. Mit unserem neuen Trainer arbeiten wir an einer neuen Taktik und versuchen diese ausnahmslos umzusetzen.“ Mit seinem Abwehrkollegen Semih Kaya ist der Kameruner zufrieden. „Semih“, betonte Chedjou, „ist ein junger und talentierter Spieler. Er hat Qualität.“ Aber letzten Endes spiele es für den Nationalspieler Kameruns keine Rolle, wer neben ihm in der Innenverteidigung auflaufe.