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Politik

Chapel Hill: Erdoğan übt scharfe Kritik am Schweigen der US-Regierung

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Zwei Tage nach dem Massaker eines fanatischen Atheisten an drei muslimischen Studenten in Chapel Hill hat Präsident Erdoğan die US-Regierung kritisiert. In Mexiko warf er der US-Administration „verräterisches Schweigen“ vor.

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Erdogan mit Juan Manuel Santos Calderon.
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Zu Beginn seines Staatsbesuches in Mexiko hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die politische Führung der USA scharf für ihr Schweigen zu den Morden an drei muslimischen Studierenden in Chapel Hill im Bundesstaat North Carolina kritisiert.

In Gegenwart des mexikanischen Präsidenten Peña Nieto erklärte Erdoğan, das Schweigen sowohl Präsident Obamas als auch seines Vizepräsidenten Joe Biden und des Außenministers John Kerry sei „verräterisch“ und es wäre an der Zeit, angesichts eines solchen Aktes Position zu beziehen.

„Wer im Angesicht eines solchen Ereignisses schweigt und keine Erklärung abgibt, gegenüber dem wird auch die Welt schweigen“, äußerte Erdoğan und verurteilte die Verantwortlichen für das Verbrechen.

Am Dienstag wurden die Studenten Newlywed Deah Barakat (23), dessen Frau Yusor Abu-Salha (21) und deren Schwester Razan Abu-Salha (19) im Stile einer Hinrichtung in ihrem gemeinsamen Wohnhaus in Chapel Hill erschossen.

Mexiko-Besuch soll ökonomische Bande festigen

Präsident Erdoğan will mit seinem zweitägigen Besuch in Mexiko die ökonomischen Bande zur zweitgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas festigen. Er und seine Delegation wurden am frühen Nachmittag (Ortszeit) des Donnerstags auf dem Juarez-Militärflughafen in der Hauptstadt Mexico City vom türkischen Botschafter in Mexiko, Mustafa Oğuz Demiralp, und weiteren hohen Offiziellen empfangen.

Anschließend wurde Erdoğan von Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto im Rahmen einer offiziellen Zeremonie im Präsidentenpalast mit der Ehrengarde und unter dem Abspielen der Nationalhymnen empfangen.

Erdoğan erwies in weiterer Folge am nationalen Denkmal für sechs Kinder, die im mexikanischen Verteidigungskrieg 1846/47 ihr Leben verloren haben, seinen Respekt.

Mit dem Präsidenten in der Delegation mitgereist sind seine Frau Emine Erdoğan, Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, Wirtschaftsminister Nihat Zeybekçi, Landwirtschaftsminister Mehdi Eker und Kulturminister Ömer Çelik.

Im Anschluss an ihre Gespräche auf persönlicher und auf Delegationsebene hielten die Präsidenten beider Länder eine Pressekonferenz ab.

Bilaterales Handelsvolumen von 1,2 Milliarden Dollar

Der kulturelle Teil der Reise wurde abgesagt. Der Präsident ist derzeit auf der Heimreise. Nähere Gründe wurden nicht genannt. Auf Erdoğans Besuchsprogramm standen auch ein Besuch des Matias-Romero-Instituts, wo der Präsident eine Rede halten wollte. Am heutigen Freitag wollte er zudem die Teotihuacan-Pyramiden besuchen.

Der Ausbau der Beziehungen zu Mexiko hat für die Türkei einen besonders hohen Stellenwert vor dem Hintergrund der Schaffung eines Zugangs zum nordamerikanischen Markt. Dem Institut der Vereinigung für politische, ökonomische und soziale Forschung zufolge lag das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten im Jahre 2013 bereits bei 1,2 Milliarden US-Dollar.

Im Dezember 2013 gab es die letzten bilateralen Gespräche auf höchster Ebene, damals hatte Peña Nieto auf Einladung des früheren Präsidenten Abdullah Gül die Türkei besucht.

Mexiko war nach Kolumbien und Kuba die letzte Station im Rahmen der Lateinamerikareise des türkischen Präsidenten, deren Ziel die Festigung der wirtschaftlichen und kulturellen Bindungen nach Lateinamerika ist.