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Panorama

Chilenische Bergmänner in Soma: Solidarität unter Kumpeln

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Zwei Chilenen, die den weltweit beachteten Minenunfall in Copiapo vor vier Jahren erlebt hatten, haben den Friedhof im westtürkischen Bezirk Soma besucht. Dort starben im Zuge eines Minenunglücks am 13. Mai 301 Bergmänner. (Foto: cihan)

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Zwei Chilenen, die den weltweit beachteten Minenunfall in Copiapo vor vier Jahren erlebt hatten, haben den Friedhof im westtürkischen Bezirk Soma besucht.
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Luis Urzua, der nach dem Zusammenbruch der Kupfermine von San José zusammen mit 32 Kollegen 69 Tage lang im Erdinneren verschüttet war, und Rodrigo Reveco, der Chef des Rettungsteams, das beim chilenischen Grubenunglück tätig war, haben am Mittwoch den Friedhof der Minenarbeiter von Soma, nachdem sie zuvor an Treffen in Istanbul und Ankara teilgenommen hatten. Ihr Besuch soll als Zeichen der Solidarität verstanden werden.

„Als Ingenieur und Rettungskraft kommt mir das, was hier geschehen ist, wie ein böser Traum vor; das kann nicht real sein“, äußerte Reveco nach seinem Besuch auf dem Friedhof. Nachdem er das Bild eines Minenarbeiters, Ali Çiftçi, das auf dessen Grab angebracht wurde und welches  im Inneren der Mine aufgenommen worden war, gesehen hatte, wies Urzua auf offene Kabel hin, die im Hintergrund zu sehen sind, wie sie von den Wänden herabhingen. Nachlässigkeiten dieser Art, so Urzua, machten Katastrophen wie diese „unvermeidlich“.

„Diese vielen jungen Leichname hier stimmen mich sehr traurig“

„Das ist eine große Krise und es gibt viel zu tun“, betonte Reveco. „Als Mensch macht es mich sehr wütend, was hier geschehen ist. Wir hatten Glück und waren bei unseren Rettungsbemühungen erfolgreich, aber diese vielen jungen Leichname hier stimmen mich sehr traurig.“

Die chilenischen Minenarbeiter besuchten auch den nahe gelegenen, zu İzmir gehörigen Bezirk Kınık, aus dem viele Opfer des Unglücks stammten. Sie trafen dort mit Minenarbeitern der Konföderation der Revolutionären Gewerkschaften (DEV MADEN-SEN) zusammen.

Reveco äußerte außerdem, dass ein funktionierendes Air-Conditioning-System zu den wichtigsten Dingen in einer Mine gehörten – und offenbar fehlte ein solches auch in Soma. Die Katastrophe von Soma war das schlimmste Bergwerkunglück in der Türkei seit Beginn des Bergbaus im Land. Die betroffenen Minenarbeiter starben an Kohlenmonoxidvergiftungen infolge eines Feuers, das rasch die Sauerstoffvorräte in der Mine verzehrte.