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Wirtschaft

Motivation durch Games – ein bedeutender Wirtschaftsfaktor

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Spielen wurde lange als unnützer Zeitvertreib betrachtet, und das, obwohl es mit das Erste ist, was Kinder tun. Mittlerweile begreift man auch in der Wirtschaft, dass der Spieltrieb ein bedeutender Faktor sein kann, der Geld bringt. (Foto: cihan)

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Assassins Creed Revelations
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Menschen spielen von Geburt an. Und oft völlig unbewusst. Und wer den Spieltrieb des Menschen clever anspornt, kann ihn erfolgreich motivieren und Kunden auf diese Weise besser binden. Hinter Gamification versteckt sich eine ausgeklügelte Methode, um mit Spiel-Aspekten im Berufsleben zu punkten.

Wie Comics, Pen&Paper-Rollenspiele und der Roman des 18. Jahrhunderts galt auch das PC-Spiel lange als reizvolle Zeitverschwendung. Doch heute ist alles ganz anders: Das Spiel erfuhr in den letzten Jahren als solches eine Aufwertung. Es wird mehr und mehr als Kunstwerk, als volkswirtschaftlich relevante Branche und als innovativer Forschungsgegenstand ernst genommen.

Spielen mit Mehrwert

Gamification macht sich insbesondere unsere verspielte Veranlagung zu Nutze. Aus Computerspielen übernommene Mechanismen sollen langweilige Routineaufgaben angenehmer machen, uns motivieren und unser Verhalten in positiver Weise verändern. Clevere Business-Leute haben die Bedeutung von Wettkämpfen beziehungsweise Spielen als Motivationsfaktor schon lange verstanden und verinnerlicht. Punkte- und Highscoretabellen zur Leistungsübersicht sind mancherorts fester Bestandteil in Sales-Abteilungen.

Das renommierte Wirtschaftsblatt Wall Street Journal meldete im August 2013, dass komplexe Echtzeitstrategiespiele die Problemlösungskompetenz und das kreative Denken fördern. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Studien, die bezeugen, dass Spiele je nach Genre die Hand-Augen-Koordination, Multitasking-Skills oder unterschiedliche Gedächtnisleistungen fördern. Auch das vermeintlich dümmste Spiel fördert populationsspezifische Überlebenstechniken.

Gamification der Trend der Zukunft

Im Zeitalter des Computerspiels werden Spaß und Unterhaltung zu einer neuen Währung im Austausch für Arbeit. Der Unternehmensberatung Gartner zufolge breitet sich der Trend rasant aus: Schon 2015 wird es in 70 Prozent der 2000 größten Unternehmen der Welt spielerische Anwendungen der oben umschriebenen Art geben. Die Marktforscher von M2 Research erwarten, dass Firmen bereits 2016 knapp drei Milliarden US-Dollar damit verdienen werden, die Wirtschaft zum Spielplatz umzubauen. 2012 lag der Umsatz noch bei lediglich 220 Millionen US-Dollar.

Es geht also wie immer um Profit. Denn gerade die Motivation der Mitarbeiter ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Dem Marktforschungsinstitut Gallup zufolge führt das Phänomen der inneren Kündigung allein in Deutschland jährlich zu Produktivitätseinbußen im Wert von bis zu 138 Milliarden Euro.

Die Verbindung von Spiel und Arbeit ist eigentlich nichts anderes als alter Wein in neuen Schläuchen. Damals gab es in psychiatrischen Anstalten und Gefängnissen die sogenannte Token Economy, ein systematisches Belohnungssystem. Wer sich in erwünschter Weise verhält, bekommt dafür einen Token (eine Münze oder auch einen Chip). Gesammelte Tokens können am Ende gegen bestimmte Aktivitäten oder Dinge eingetauscht werden.

Auch Unternehmen nutzen den Ansatz schon seit langer Zeit: Ob Rabattmarken im Supermarkt oder gesammelte Flugmeilen, die dann in neue Topfsets oder Freiflüge eingetauscht werden können – alles fußt auf dem Prinzip der Token Economy.

Ein Unternehmen verspielter zu machen, ist mittlerweile zu einer eigenständigen Industrie geworden. Innerhalb der letzten zehn Jahre haben Tech-affine Firmen nach und nach damit begonnen, die Prinzipien von Games-Mechanismen zu erkunden, zu adaptieren und für ihre Bedürfnisse zu verfeinern und anzupassen. Ihr Ziel: Bessere Leistung von ihren Mitarbeitern zu erhalten und Kunden zum gewünschten Verhalten zu ermutigen.